Leitzins sinkt erneut – Zinssenkung auf zwei Prozent beschlossen
Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins zum achten Mal in Folge gesenkt. Der neue Einlagensatz liegt nun bei zwei Prozent – eine Halbierung innerhalb eines Jahres. Diese Entscheidung entlastet vor allem Kreditnehmer mit variabler Verzinsung. Grund für den Schritt ist der nachlassende Inflationsdruck: Im Mai betrug die Teuerung nur noch 1,9 Prozent, leicht unter dem EZB-Zielwert.
Optimistische Inflationsprognosen – Wirtschaft bleibt schwach
EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass die durchschnittliche Inflationsrate 2024 bei zwei Prozent liegen dürfte – 2025 sogar bei 1,6 Prozent. Für das Wachstum erwartet die Notenbank im laufenden Jahr nur 0,9 Prozent, mit leichten Steigerungen in den Folgejahren. Niedrigere Energiepreise und ein stärkerer Euro gelten als zentrale Einflussfaktoren.
Expertenmeinungen zur Zinsentwicklung gehen auseinander
Während viele Analysten mit einer vorläufigen Pause der Zinssenkungen rechnen, erwarten andere einen längeren Zyklus. Einige Ökonomen halten zusätzliche Zinsschritte noch in diesem Jahr für wahrscheinlich – vor allem, wenn die Konjunktur weiter schwächelt oder externe Belastungen, wie etwa US-Zölle, zunehmen.
Zinsniveau nähert sich neutralem Bereich
Die EZB steuert damit auf ein Niveau zwischen 1,75 und 2,25 Prozent zu – eine Spanne, die als wirtschaftlich neutral gilt. Weitere Senkungen sind möglich, aber nicht garantiert. Entscheidend werden künftig vor allem die politischen Rahmenbedingungen und Inflationsentwicklungen in den kommenden Monaten sein. Die Notenbank bleibt vorsichtig – und datenabhängig.