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Weißes Haus stoppt vorübergehend Bundeszuschüsse und -darlehen

by Silke Mayr
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US-Präsident Donald Trump hat laut einem durchgesickerten Regierungsdokument, das von CBS News verifiziert wurde, Bundeszuschüsse, Darlehen und andere finanzielle Hilfen vorübergehend ausgesetzt. Die Anordnung betrifft auch Programme zur finanziellen Unterstützung, wie sie in einem Memo des amtierenden Leiters des Office of Management and Budget (OMB) erläutert werden.

Das Memo fordert die Regierungsbehörden auf, sicherzustellen, dass Ausgaben mit Trumps politischen Prioritäten übereinstimmen. Es bleibt unklar, wie weitreichend diese Maßnahme ist. Medicaid- und Sozialversicherungsleistungen sind laut Memo jedoch nicht betroffen.

Auswirkungen und Kritik der Demokraten

Die Entscheidung folgt der Ankündigung, nahezu alle Auslandshilfen einzustellen. Demokratische Politiker warnen vor “verheerenden Folgen” für wichtige Programme. Diane Yentel vom National Council of Nonprofits betonte, dass Krebsforschung, Lebensmittelhilfen und Suizid-Hotlines gefährdet sein könnten.

Da der Kongress die betroffenen Ausgaben bewilligt hat, dürfte es rechtliche Herausforderungen hinsichtlich des präsidentiellen Handlungsspielraums geben.

Das Memo, unterzeichnet vom amtierenden OMB-Leiter Matthew Vaeth, fordert Behörden auf, finanzielle Hilfsprogramme vorübergehend zu stoppen und geplante Ausgaben zu überprüfen. Dazu gehören Auslandshilfen, Gelder für Nichtregierungsorganisationen sowie Programme im Zusammenhang mit Diversität, Gender-Ideologie und der „Green New Deal“-Initiative.

Bis 22:00 Uhr GMT am festgelegten Stichtag müssen die Behörden Berichte über pausierte Programme vorlegen. Gleichzeitig dürfen keine neuen Förderungen vergeben oder bestehende Mittel ausgezahlt werden.

Offizielle Reaktionen und rechtliche Auseinandersetzungen

Das Weiße Haus hat sich zu dem durchgesickerten Dokument noch nicht offiziell geäußert. Führende Demokraten, darunter Senatorin Patty Murray und Abgeordnete Rosa DeLauro, äußerten scharfe Kritik in einem Brief an das Weiße Haus. Sie warnten vor schwerwiegenden Folgen und bezeichneten die Maßnahme als “beispiellos und schädlich”.

Chuck Schumer, demokratischer Minderheitsführer im Senat, kritisierte die Entscheidung ebenfalls: “Der Kongress hat diese Investitionen genehmigt. Sie sind keine Option, sondern Gesetz.” Er fügte hinzu, dass dies zu ausbleibenden Gehaltszahlungen, Mieten und Chaos für Universitäten und Wohltätigkeitsorganisationen führen werde.

Bereits zuvor hatte das US-Außenministerium eine fast vollständige Einstellung der Auslandshilfe angekündigt. Diese Maßnahme umfasst Entwicklungs- und Militärhilfe, mit Ausnahmen für Nahrungsmittelhilfe in Notfällen sowie Militärhilfen für Israel und Ägypten.

Die USA, der weltweit größte Geber internationaler Hilfen, gaben 2023 nach Regierungsangaben 68 Milliarden Dollar für Auslandshilfen aus. Trumps Anordnung, die Entwicklungshilfe für 90 Tage zu pausieren, zielt auf eine Überprüfung der Effizienz und der Übereinstimmung mit seiner Außenpolitik ab.

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