Zweite Amtszeit für Albanese – Liberale erleiden schwere Niederlage
Premierminister Anthony Albanese und seine sozialdemokratische Labor Party haben die australische Parlamentswahl deutlich gewonnen.
Laut Prognosen sicherte sich Labor über 76 Sitze und kann damit weiterhin mit absoluter Mehrheit im 150-köpfigen Unterhaus regieren.
Der 62-jährige Albanese ist damit der erste Premier seit über zwei Jahrzehnten, dem die Wiederwahl gelungen ist.
Oppositionsführer Peter Dutton von der konservativen Liberal-National-Koalition erkannte die Niederlage an.
Auch zahlreiche unabhängige Kandidat:innen und kleinere Parteien waren angetreten.
Albanese feiert den “australischen Weg”
In Sydney erklärte der Wahlsieger: „Unsere Regierung wird ihren Kurs selbst bestimmen – wir orientieren uns nicht an anderen Ländern.“
Er betonte die Bedeutung australischer Werte in einer Zeit weltweiter Unsicherheit.
Die Wähler:innen hätten sich für Hoffnung und Stabilität entschieden.
Laut der Wahlkommission könnte Labor bis zu 81 Sitze erreichen.
Dutton scheitert auch am eigenen Image
Peter Dutton, einst als Favorit gehandelt, verlor nicht nur die Wahl – er büßte überraschend auch seinen eigenen Parlamentssitz in Queensland ein.
Er war im Wahlkampf wegen harter Sparpläne, seiner Haltung zur Atomkraft und der Nähe zu US-Präsident Donald Trump stark unter Druck geraten.
Auch die Ankündigung, Homeoffice für Staatsbedienstete abzuschaffen und zehntausende Stellen zu streichen, stieß auf breite Ablehnung.
In seiner Wahlnachricht übernahm Dutton die Verantwortung für die Niederlage und gratulierte Albanese zum „historischen Sieg“.
Wahlpflicht und “Democracy Sausages”
Australien hat Wahlpflicht – wer nicht wählt, zahlt rund 11 Euro Strafe.
Entsprechend hoch war die Wahlbeteiligung, teils in Badesachen direkt vom Strand.
Rund 45 Prozent der Wahlberechtigten hatten bereits vorab abgestimmt.
Wie bei jeder Wahl in Australien wurden auch diesmal wieder vor vielen Wahllokalen die typischen „Democracy Sausages“ serviert – Würstchen im Brötchen, deren Verkauf gemeinnützige Zwecke unterstützt.
Sogar auf der entlegenen Casey-Station in der Antarktis wurde die Tradition von Forschenden aufrechterhalten.