Die Volvo Group musste im Jahr 2024 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Hauptursache ist die nachlassende Nachfrage nach Lastwagen in Europa, aber auch geopolitische Unsicherheiten und Inflation belasten das Geschäft. Trotz dieser Herausforderungen setzt das Unternehmen auf technologische Innovationen, nachhaltige Lösungen und strategische Anpassungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Finanzentwicklung: Umsatz und Gewinn unter Druck
Laut dem Jahresabschluss 2024 verzeichnete die Volvo Group einen Nettoumsatz von 526,8 Milliarden SEK (45,98 Milliarden €), was einen Rückgang gegenüber 552,3 Milliarden SEK (48,20 Milliarden €) im Jahr 2023 bedeutet. Die Hauptursache für diese Entwicklung war die geringere Nachfrage nach Lkw auf dem europäischen Markt.
Auch das bereinigte Betriebsergebnis sank von 78,2 Milliarden SEK (6,82 Milliarden €) in 2023 auf 65,7 Milliarden SEK (5,73 Milliarden €) in 2024.
Im vierten Quartal 2024 sanken die Nettoumsätze um 6 % auf 138,4 Milliarden SEK (12,08 Milliarden €), verglichen mit 148 Milliarden SEK (12,91 Milliarden €) im vierten Quartal 2023. Das bereinigte Betriebsergebnis fiel auf 14,0 Milliarden SEK (1,22 Milliarden €), während es im Vorjahreszeitraum noch 18,5 Milliarden SEK (1,61 Milliarden €) betrug.
Diese Rückgänge wurden vor allem durch sinkende Bau- und Transportaktivitäten in mehreren Schlüsselmärkten verursacht, nachdem diese Sektoren zuvor mehrere Jahre lang gewachsen waren. Hinzu kamen Inflation und geopolitische Unsicherheiten, die sich weiter auf die Geschäftsentwicklung auswirkten.
Strategische Neuausrichtung: Innovation und Effizienz im Fokus
Trotz der herausfordernden Marktlage setzt Volvo konsequent auf Forschung und Entwicklung (F&E), um nachhaltige Innovationen und emissionsfreie Transportlösungen voranzutreiben.
CEO Martin Lundstedt betonte, dass 2024 ein Jahr bedeutender Produktneueinführungen und hoher F&E-Investitionen war, insbesondere im vierten Quartal. Für 2025 plant das Unternehmen, dass sich die F&E-Ausgaben leicht über dem Niveau von 2024 stabilisieren, um weiterhin in zukunftsweisende Technologien zu investieren.
Zusätzlich setzt Volvo Group auf Portfolio-Optimierung und den Ausbau strategischer Partnerschaften, um die Transformation hin zu energieeffizienten und emissionsfreien Lösungen zu beschleunigen.
Um die Aktionäre zufriedenzustellen, kündigte das Unternehmen eine ordentliche Dividende von 8,00 SEK (0,70 €) pro Aktie sowie eine Sonderdividende von 10,50 SEK (0,92 €) pro Aktie an.
Volvo Cars übernimmt vollständige Kontrolle über NOVO Energy AB
Parallel dazu gab Volvo Cars bekannt, dass es den Anteil von Northvolt AB an NOVO Energy AB übernommen hat und damit die volle Kontrolle über das geplante Elektrofahrzeug-Batteriewerk in Göteborg, Schweden erhält.
Volvo Cars hatte bereits im Oktober 2024 angekündigt, dass ein neuer Partner für das Projekt gesucht werde. Die finanziellen Details der Übernahme wurden nicht veröffentlicht, und die Transaktion unterliegt noch der behördlichen Genehmigung.
Northvolt AB, das derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft, verkauft vermehrt nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftsbereiche und Joint Ventures, um seine wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Dennoch haben Volvo Cars und Northvolt eine Rahmenvereinbarung für mögliche zukünftige Kooperationen in Nordamerika getroffen.
Ausblick: Volvo setzt auf nachhaltiges Wachstum trotz Marktschwäche
Trotz der schwächeren Lkw-Nachfrage und globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten setzt die Volvo Group weiterhin auf technologischen Fortschritt und nachhaltige Mobilitätslösungen. Durch eine Kombination aus verstärkter Forschung & Entwicklung, gezielten Partnerschaften und betrieblicher Effizienzsteigerung will das Unternehmen flexibel auf Marktveränderungen reagieren und langfristiges Wachstum sichern.