US-Behörden prüfen Risiken durch versteckte Kommunikationsmodule
In den USA haben Experten in chinesischen Wechselrichtern für Solaranlagen verdächtige Funkmodule entdeckt. Diese Geräte, die weltweit in Photovoltaiksystemen, Batterien und Wärmepumpen eingesetzt werden, könnten im Extremfall gezielt Stromausfälle verursachen. Die US-Energiebehörde bewertet die Sicherheitslage aktuell neu.
Nicht dokumentierte Bauteile könnten Firewalls umgehen
Obwohl Wechselrichter für Fernwartung konzipiert sind und durch Firewalls geschützt werden, fanden US-Analysten zusätzliche Funkmodule, die in den Produktunterlagen nicht vermerkt waren. Diese ermöglichen alternative Kommunikationswege, mit denen Schutzsysteme umgangen werden könnten. Sicherheitsfachleute sehen darin eine ernsthafte Bedrohung für das Stromnetz.
USA warnen vor möglichen Angriffsszenarien
Die Komponenten könnten laut Experten dazu genutzt werden, Stromnetze lahmzulegen. Ein Insider erklärte: „Es gibt eine eingebaute Möglichkeit, das Netz gezielt zu stören.“ Welche Hersteller betroffen sind und wie viele Geräte untersucht wurden, wurde nicht genannt. Die US-Regierung äußerte sich bislang nicht öffentlich, das Energieministerium verwies jedoch auf generelle Risiken durch mangelnde Herstellertransparenz.
Technologie aus China unter kritischer Beobachtung
Seit Jahren sehen die USA in chinesischer Technik ein Risiko für die nationale Sicherheit. Der Technologiekonzern Huawei ist davon besonders betroffen. In den USA sind dessen Wechselrichter seit 2019 vom Markt verbannt, in Europa hingegen weiterhin weit verbreitet. Laut Wood Mackenzie war Huawei 2022 mit einem Marktanteil von 29 Prozent führend bei Wechselrichtern weltweit.
Huawei betont Einhaltung europäischer Standards
Laut Huawei-Österreich-Sprecher Michael Nowak erfüllen die Wechselrichter alle geltenden Normen. Hintertüren schließt das Unternehmen aus. Auch der Branchenverband PV Austria hält Schnittstellen für nötig, warnt jedoch vor gravierenden Folgen, falls ein externer Zugriff möglich ist.
Europa mit hohem Anteil chinesischer Technik
Über 200 Gigawatt europäischer Solaranlagen sind laut European Solar Manufacturing Council mit Wechselrichtern aus China verbunden – das entspricht mehr als 200 Atomkraftwerken. Schon wenige Gigawatt unter fremder Kontrolle könnten laut Experten massive Netzstörungen auslösen. Ende 2023 waren laut Solar Power Europe in Europa 338 Gigawatt Solarstrom installiert.