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USA streicht Entwicklungshilfe – China dominiert Katastropheneinsatz nach Beben in Südostasien

by Jerry Jackson
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USAID fast vollständig aufgelöst – humanitäre Hilfe stockt

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien bleibt die US-Hilfe weitgehend aus. Während chinesische Einsatzkräfte und Hilfslieferungen schnell und sichtbar in Myanmar aktiv sind, fehlen die USA fast vollständig im Katastropheneinsatz. Der Grund: Präsident Donald Trump treibt mit Unterstützung von Außenminister Marco Rubio die Zerschlagung der US-Entwicklungshilfeorganisation USAID konsequent voran.

Am Tag des Bebens informierte das Außenministerium den US-Kongress über den Abbau fast aller verbliebenen USAID-Stellen. Bereits im Sommer sollen nur noch rund 15 Mitarbeitende in der einst 10.000 Personen starken Behörde tätig sein. Einsätze weltweit werden eingestellt, Aufgaben werden dem Außenministerium übertragen. Ein Berufungsgericht in Washington hatte diese Kürzungen am Freitag bestätigt – zum Vorteil der Trump-Regierung und ihres Unterstützers Elon Musk.

USA beteuert Einsatzbereitschaft – Hilfe bleibt aus

Obwohl das US-Außenministerium öffentlich versicherte, dass Hilfsmaßnahmen weiterhin laufen würden, bleibt der tatsächliche Beitrag der USA gering. Frühere USAID-Projekte, etwa zur Lieferung von Trinkwasser oder Medikamenten, wurden gestrichen. Verträge, die Logistik und Personaltransporte ermöglichen, sind ebenfalls betroffen.

Jeremy Konyndyk, ehemaliger USAID-Mitarbeiter und heutiger Präsident von Refugees International, kritisierte auf X (vormals Twitter) den „totalen Rückzug der USA aus ihrer langjährigen Führungsrolle“. Es gebe praktisch kein Team mehr, das in einer Katastrophe wie dieser aktiv werden könne.

Zahlreiche Einrichtungen geschlossen, Patienten ohne Versorgung

Die Konsequenzen der Kürzungen zeigen sich deutlich: Noch im letzten Jahr stellte USAID Myanmar rund 240 Millionen US-Dollar zur Verfügung – ein Drittel aller Hilfszahlungen. Seit Trumps Amtsantritt wurden die meisten Programme eingestellt. Statt 18 Projekten laufen nur noch drei. Mindestens sieben Krankenhäuser mussten schließen. In Flüchtlingslagern wie jenem in Thailand, wo mehr als 30.000 Menschen leben, fehlt laut CNN-Bericht inzwischen jegliche medizinische Versorgung.

UN-Sondergesandter Tom Andrews nannte den plötzlichen Rückzug „grausam und unnötig“. Besonders Tuberkulose- und HIV-Patienten sowie Kinder mit Behinderungen seien betroffen. Viele hätten seit Wochen keine Medikamente oder Betreuung mehr erhalten – und nun trifft das Land zusätzlich das schwerste Beben seit Jahren. Die humanitäre Krise verschärft sich weiter – und die USA scheinen sich aus der Verantwortung zu ziehen.

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