Behörde wird abgewickelt – Tausende Stellen weltweit betroffen
Die Trump-Regierung beendet die Arbeit der US-Entwicklungsagentur USAID vollständig. Bis zum 30. September sollen alle internationalen Posten gestrichen und sämtliche Programme unter die Leitung des Außenministeriums gestellt werden.
Ein internes Schreiben des State Department, das dem Guardian vorliegt, bestätigt den radikalen Schritt. Außenminister Marco Rubio ordnete darin an, die weltweiten USAID-Mitarbeitenden – darunter Diplomaten, Vertragspersonal und lokale Kräfte – abzuziehen.
Ab dem 15. Juni übernimmt das Außenministerium offiziell sämtliche Aufgaben im Bereich Auslandshilfe.
Strukturbruch mit Ansage – Webseite abgeschaltet, Führung entfernt
Bereits im Januar hatte Trump per Dekret alle Auslandsprogramme auf Eis gelegt. In den darauffolgenden Wochen wurden über 5.000 Projekte eingestellt.
Anfang Februar verschwand die offizielle USAID-Webseite. Kurz darauf wurden die Mitarbeitenden vom Dienst ausgeschlossen, Server abgeschaltet und Führungskräfte entlassen oder beurlaubt. Rubio übernahm interimistisch die Leitung der Behörde.
Warnungen vor humanitären Folgen – interne Bedenken ignoriert
Fachleute warnten vor dramatischen Konsequenzen: Millionen Kinder könnten unbehandelt bleiben, zehntausende Malariatote drohen, und die Polio-Bekämpfung könnte weltweit zurückgeworfen werden.
Im März forderte die Übergangsleitung verbliebene Beschäftigte auf, sensible Dokumente zu vernichten – zunächst zu schreddern, später in sogenannten „Burn Bags“ zu verbrennen.
Gleichzeitig verbreitete Elon Musk, als Teil der internen Regierungsreform, falsche Informationen über angebliche USAID-Projekte. Ein erfundenes Kondomprogramm für Gaza sorgte besonders für Kritik – und erwies sich als komplett haltlos.
Außenministerium übernimmt – US-Hilfspolitik unter neuer Führung
Mit dem Ende von USAID wird die Entwicklungshilfe der Vereinigten Staaten künftig vollständig vom State Department gesteuert.
Diese Neuausrichtung verlagert den Fokus weg von partnerschaftlicher Entwicklung hin zu politisch-strategischen Zielen. Ob humanitäre Programme in ihrer bisherigen Form fortgeführt werden, ist offen.
Klar ist jedoch: Der Schritt markiert das Ende einer Ära – und hinterlässt eine große Lücke in der internationalen Hilfsstruktur der USA.