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Unilever setzt auf Amsterdam: Börsengang der Eissparte angekündigt

by Richard Parks
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Neuer Fokus auf globale Märkte

Unilever hat angekündigt, seine Eissparte künftig in Amsterdam als primären Börsenstandort zu listen. Dieser Schritt ist ein Rückschlag für den Londoner IPO-Markt, der ohnehin unter Druck steht. Die Abspaltung der Eissparte soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, begleitet von Sekundärnotierungen in New York und London.

Trotz seiner bisherigen Hauptnotierung in London verdeutlicht dieser Schritt Unilevers strategische Neuausrichtung. Britische Regierungsvertreter zeigten sich enttäuscht, da sie große Anstrengungen unternommen haben, London als bevorzugtes Finanzzentrum zu stärken.

Die Eissparte umfasst international bekannte Marken wie Ben & Jerry’s, Magnum, Breyers und Wall’s. Jean-François van Boxmeer, aktueller Vorsitzender der Vodafone Group Plc und nicht geschäftsführender Direktor bei Heineken Holding N.V., wird die Leitung der neuen Einheit übernehmen.

Amsterdam als logische Wahl

Unilever, mit Hauptsitz in London, verwaltet ein breites Portfolio führender Marken, darunter Dove, Sunsilk, Knorr und Vaseline. CEO Hein Schumacher erklärte, dass die Wahl auf Amsterdam fiel, da dort die Führungsstruktur und Hauptverwaltung der Eissparte angesiedelt sind. Essenzielle Einrichtungen wie das globale Forschungs- und Entwicklungszentrum und die Wall’s-Fabrik in Gloucester verbleiben jedoch in Großbritannien.

Diese Entscheidung folgt einer umfassenden Überprüfung des Vorstands, die darauf abzielt, den Aktionärswert zu maximieren. Laut dem Geschäftsbericht 2024 ist die Abspaltung im Zeitplan und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. “Wir erzielen bedeutende Fortschritte bei der Gründung unabhängiger Strukturen und der finanziellen Vorbereitung,” betonte das Unternehmen.

Positive Geschäftsentwicklung und strategische Anpassungen

Unilever konnte 2024 ein solides Wachstum verzeichnen. Der zugrunde liegende Umsatz stieg um 4,2 %, angetrieben durch ein Volumenwachstum von 2,9 %. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 1,9 % auf 60,8 Milliarden Euro. Die operative Marge stieg um 170 Basispunkte auf 18,4 %, während die Bruttomarge um 280 Basispunkte zulegte.

CEO Schumacher betonte Investitionen in Premiummarken wie K18 und Minimalist und verwies auf die Veräußerung lokaler Lebensmittelmarken wie Unox und Conimex. “Unser Fokus liegt auf der Stärkung unseres Portfolios im Bereich Kochhilfen und Gewürze,” erklärte er.

Zusätzlich arbeitet Unilever an der Restrukturierung seiner Geschäfte in Indonesien und China. “Wir setzen in Indonesien auf einen Neustart und passen unsere Strategie in China an den verlangsamten Markt an. Erste Ergebnisse erwarten wir ab der zweiten Jahreshälfte 2025,” fügte Schumacher hinzu. Trotz schwacher Marktaussichten für die erste Jahreshälfte rechnet das Unternehmen mit einer allmählichen Erholung im späteren Jahresverlauf.

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