US-Aktien legten am Mittwoch zunächst stark zu, verloren dann an Dynamik durch Trumps widersprüchliche Aussagen zur Handelspolitik.
Der S&P 500 stieg zeitweise um 3,6 %, schloss aber nur mit einem Plus von 1,67 %.
Trump kündigte deutliche Zollsenkungen auf chinesische Produkte an, dementierte aber zugleich die Entlassung von Notenbankchef Powell.
Das Weiße Haus sendete widersprüchliche Signale über Zölle und wirtschaftliche Prioritäten.
Laut dem Wall Street Journal erwägt Washington, China-Zölle auf 50 bis 65 % zu senken.
Beamte diskutierten ein Stufensystem mit 35 % für weniger kritische und 100 % für zentrale Importe.
Selbst mit diesen Kürzungen blieben die Zölle über Vorkrisenniveau.
Regierung spricht mit gespaltener Stimme – Märkte reagieren nervös
Finanzminister Scott Bessent bestritt einseitige Zollangebote an China.
Er erklärte, die Regierung erwäge zusätzliche wirtschaftliche Maßnahmen über Zölle hinaus.
In Washington forderte Bessent, China solle seinen Status als „Entwicklungsland“ aufgeben.
Er kritisierte weitere globale Finanzhilfen für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt als unbegründet.
Die Financial Times berichtete über mögliche Zollsenkungen auf chinesische Autoteile.
Trump wies den Bericht zurück und kündigte stattdessen höhere Abgaben auf kanadische Autokomponenten an.
Anfang des Monats setzte er einen 25 %-Zoll auf alle Autoimporte durch, mit Ausnahmen für USMCA-Staaten.
Trump verunsicherte Händler durch ständige Kurswechsel in der Handelspolitik.
Michael Brown von Pepperstone warnte vor langfristigem Vertrauensverlust in die US-Märkte.
Er nannte die Strategie „volatil und inkohärent“ – mit negativen Folgen für Anlegerpositionen.
Euro unter Druck – Gold profitiert von Verunsicherung
Am Donnerstag fielen US-Futures während der asiatischen Sitzung spürbar.
Um 6:00 Uhr MESZ sanken die Dow-Futures um 0,28 %, der S&P 500 verlor 0,14 %, der Nasdaq 0,22 %.
Politische Unsicherheit trieb Anleger aus risikobehafteten Positionen.
Asiens Märkte entwickelten sich gemischt:
– Hang Seng verlor 1,23 %
– Nikkei stieg um 0,58 %
– Kospi fiel um 0,33 %
– ASX legte um 0,66 % zu
Europäische Börsen starteten verhalten.
Der DAX kletterte um 3,14 % auf ein Monatshoch, der Euro Stoxx 600 stieg um 1,8 %.
Die Eurozonenmärkte profitierten von stabileren Inflationsdaten und klarerer Finanzpolitik.
Der Euro rutschte gegenüber dem Dollar ab, nachdem Trump seine Tonlage gegenüber Powell änderte.
Die EUR/USD-Rate fiel auf knapp über 1,13 – deutlich unter dem Wochenhoch von 1,1566.
Goldpreise zogen nach zweitägigem Rückgang deutlich an.
Spot-Gold stieg um 1,2 % auf 3.329 Dollar, Futures kletterten um 1,3 % auf 3.338 Dollar pro Unze.
Anleger flohen wegen anhaltender Handelsunsicherheit und politischer Verwirrung in sichere Anlagen.