Trump telefoniert mit Bezos nach Medienberichten über Amazon-Pläne
US-Präsident Donald Trump rief Amazon-Gründer Jeff Bezos am Dienstag wegen aufgetauchter Berichte persönlich an.
Trump reagierte auf Meldungen, dass Amazon erwäge, Kunden direkt auf neue Zollgebühren hinzuweisen.
Amazon erklärte, man habe kurzfristig geprüft, bei Amazon Haul zusätzliche Kosten sichtbar zu machen.
Amazon Haul wurde 2024 in den USA eingeführt, um mit Billiganbietern wie Shein und Temu zu konkurrieren.
Amazon verzichtet auf Preisoffenlegung – Regierung bleibt misstrauisch
Amazon stellte klar, dass diese Idee niemals die Hauptplattform betreffen sollte und nicht umgesetzt werde.
Das Weiße Haus reagierte dennoch scharf und deutete an, dass die Zolldiskussion politische Folgen haben könnte.
Wirtschaftsanalysten warnen, dass die neuen Importzölle Konsumpreise steigen lassen und die Konjunktur schwächen könnten.
Leavitt wirbt für US-Produkte und wirft Amazon politisches Kalkül vor
Pressesprecherin Karoline Leavitt sprach bei einem Event zu Trumps 100. Amtstag die Amazon-Berichte offen an.
Sie betonte, sie habe die Thematik mit Trump diskutiert und erneut zu mehr Käufen amerikanischer Waren aufgerufen.
Leavitt sagte, “Amazon handelt aus politischen Gründen” und stellte Vergleiche mit der Inflation unter Biden an.
Sie fragte, warum Amazon damals keinen Protest gegen steigende Preise erhoben habe.
Trump setzt neue Zölle zur Stärkung heimischer Produktion durch
Seit Januar forciert Trump neue Importabgaben, die amerikanische Unternehmen besser schützen sollen.
Trotz kleiner Änderungen unterliegen zahlreiche Waren jetzt einer Einfuhrsteuer von mindestens 10 Prozent.
Besonders Waren aus China sind betroffen, sie tragen nun teils Zölle von 145 Prozent oder mehr.
Handelsexperten warnen vor Versorgungsengpässen bei Kinderwagen, Regenschirmen und anderen Konsumartikeln.
Handelsplattformen reagieren prompt auf steigende Kosten
Plattformen wie Shein und Temu kündigten bereits an, Preise wegen neuer Einfuhrkosten anzuheben.
Analysten schätzen, dass Händler aus China etwa die Hälfte aller Anbieter auf Amazons US-Seite ausmachen.
Bericht löst Nervosität im Weißen Haus aus
Punchbowl News berichtete zuerst über Amazons Überlegung, Zölle explizit auf Amazon Haul-Produkten auszuweisen.
Amazon-Sprecher Tim Doyle bestätigte, dass die Idee diskutiert, jedoch niemals offiziell genehmigt wurde.
Er unterstrich, dass keine Änderungen geplant seien und Amazon auf Preisausweisungen verzichten werde.
Eine Quelle gab an, dass der Ablauf der 800-Dollar-Zollfreigrenze Auslöser für interne Überlegungen gewesen sei.
Trump lobt Bezos für rasche Lösung
Insider erklärten, dass Amazons Entscheidung unabhängig vom Druck aus Washington gefallen sei.
Trump sagte, Jeff Bezos habe professionell gehandelt und das Problem sehr schnell aus der Welt geschafft.
“Jeff Bezos war freundlich. Er löste alles sofort. Er machte das Richtige,” lobte Trump bei einer Pressebegegnung.
Trump und Bezos: Ein Verhältnis voller Spannungen und Komplimente
Amazon spendete für Trumps Amtseinführung, wofür Bezos eine Ehrenplatz-Zusage erhielt.
Nach Trumps Wahlsieg traf Bezos ihn und lobte dessen wirtschaftspolitische Pläne zur Entbürokratisierung.
Trotz positiver Treffen attackierte Trump Amazon und die Washington Post während seiner ersten Amtszeit regelmäßig.
Bezos wiederum kritisierte 2016 Trumps Sprache als demokratiegefährdend und scherzte über Raketenflüge ins All.
Rechtsstreit verschärfte den Konflikt zwischen Amazon und Trump
2019 klagte Amazon gegen das Pentagon und warf der Trump-Regierung politische Einflussnahme vor.
Amazon behauptete, Trump habe bewusst interveniert, um Bezos geschäftlich zu schaden.