US-Regierung plant laut Medienberichte die Beendigung aller Bundesverträge mit der Universität
WASHINGTON/CAMBRIDGE – Der Streit zwischen der Harvard University und der US-Regierung unter Präsident Donald Trump verschärft sich weiter. Medienberichten zufolge will die Regierung sämtliche verbleibenden Bundesverträge mit der Eliteuniversität kündigen. Laut der New York Times liegt ein entsprechender Entwurf bereits vor. Demnach sollen Regierungsbehörden angewiesen werden, Verträge im Wert von rund 100 Millionen US-Dollar aufzulösen.
Politischer Druck auf Universitäten nimmt zu
Diese Maßnahme ist Teil einer größeren Kampagne, mit der Trump gegen Universitäten vorgeht, die als „linksliberal“ gelten. Bereits zuvor wurden Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen. Die Regierung versucht so, Programme für Vielfalt und Inklusion zu beenden und Hochschulen stärker zu kontrollieren – etwa bei Zulassungsverfahren oder Personalentscheidungen.
Vorwurf der Untätigkeit gegen Antisemitismus
Zusätzlich wirft die Regierung Harvard und anderen Hochschulen vor, zu wenig gegen antisemitische Vorfälle zu unternehmen. Hintergrund sind propalästinensische Proteste auf mehreren Universitätsgeländen. Laut Trump duldet Harvard solche Vorfälle oder greift nicht hart genug durch.
Einreiseverbot für ausländische Studierende – vorerst gestoppt
In einem weiteren Schritt untersagte die Regierung Harvard vor kurzem, neue internationale Studierende aufzunehmen. Bereits eingeschriebene ausländische Studierende sollten die Universität verlassen oder an andere Einrichtungen wechseln – andernfalls drohte ihnen der Verlust des legalen Aufenthaltsstatus in den USA.
Harvard ging dagegen juristisch vor und konnte einen ersten Teilerfolg erzielen: Eine Richterin stoppte das Verbot per einstweiliger Verfügung. Der Rechtsstreit ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Harvard zeigt Widerstand
Im Gegensatz zu vielen anderen Universitäten widersetzt sich Harvard den Forderungen der Trump-Regierung. Die Hochschule verteidigt ihre Unabhängigkeit und stellt sich offen gegen politische Eingriffe. Der Konflikt gilt als Symbol für den zunehmenden Druck auf akademische Einrichtungen in den USA – und dürfte in den kommenden Monaten weiter an Bedeutung gewinnen.