Boeing überholt Lockheed bei milliardenschwerem Verteidigungsprojekt
US-Präsident Donald Trump hat Boeing den Auftrag erteilt, den neuen Kampfjet F-47 für die US-Luftwaffe zu entwickeln. Die Entscheidung verkündete er am Freitag direkt aus dem Weißen Haus. Damit setzte sich Boeing gegen den langjährigen Rüstungsriesen Lockheed Martin durch.
Der F-47 wird im Rahmen des Next Generation Air Dominance (NGAD)-Programms entwickelt. Er soll die F-22 ersetzen und in Zukunft gemeinsam mit unbemannten Luftfahrzeugen eingesetzt werden. Das Modell wird voraussichtlich über Tarntechnologie, moderne Sensoren und ein neuartiges Antriebssystem verfügen.
An der Börse reagierten die Unternehmen sofort: Boeing legte um 5 Prozent zu, Lockheed verlor fast 6 Prozent.
Großauftrag mit langfristigem Volumen
Der Startwert des Vertrags liegt bei über 20 Milliarden US-Dollar. Über die nächsten Jahrzehnte hinweg könnte das Projekt jedoch ein Vielfaches dieses Betrags einbringen.
Das NGAD-Programm zielt darauf ab, den technologischen Vorsprung der USA gegenüber China und Russland zu sichern. Der F-47 wird als zentraler Bestandteil eines modularen Systems aus bemannten und autonomen Einheiten konzipiert.
Für Boeing ist der Zuschlag ein bedeutender Schritt, nachdem das Unternehmen durch Projekte wie den KC-46-Tanker und die Air Force One-Modernisierung hohe Verluste hinnehmen musste.
Lockheed verliert Boden – Debatte über Drohnen nimmt Fahrt auf
Lockheed Martin verzeichnet damit eine weitere Niederlage und steht zunehmend unter Druck. Auch aus dem Wettbewerb für einen neuen Marine-Trägerjet war der Konzern bereits ausgeschieden.
Gleichzeitig rückt die Debatte um bemannte Kampfflugzeuge stärker in den Fokus. Elon Musk etwa sieht die Zukunft der Kriegsführung in kostengünstigen, flexiblen Drohnensystemen.
Ob Lockheed gegen die Vergabe vorgeht, bleibt offen. Doch Trumps öffentliche Verkündung im Oval Office könnte es für das Unternehmen erschweren, erfolgreich Einspruch einzulegen. Damit rückt Boeing wieder ins Zentrum der US-Verteidigungstechnologie.
