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“Trump 2.0” und seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

by Silke Mayr
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Donald Trumps geplante Zölle könnten 2025 den internationalen Handel erheblich beeinflussen. Inflation, Zinssätze und Zölle machen das Jahr zu einem spannenden Jahr für die globale Wirtschaft. Das Wachstum wird voraussichtlich stabil, aber unspektakulär bei 3,2 % bleiben, so der Internationale Währungsfonds. Doch was bedeutet das für uns?

Zinssätze und Inflation: Kampf gegen steigende Preise

Kurz vor Weihnachten gab es eine willkommene Überraschung für Millionen amerikanischer Kreditnehmer: eine dritte Zinssenkung in Folge. Dennoch fielen die Aktienmärkte, da der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, deutlich machte, dass 2025 nicht mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen ist. „Wir sind in einer neuen Phase und werden bei weiteren Senkungen vorsichtig vorgehen“, sagte er.

Die letzten Jahre waren von der Covid-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine geprägt, die weltweit zu steigenden Preisen führten. Obwohl die Preise langsamer steigen, bleibt die Inflation eine Herausforderung. Im November erreichte die Inflation in den USA, der Eurozone und dem Vereinigten Königreich 2,7 %, 2,2 % bzw. 2,6 %. Diese Zahlen zeigen, wie schwierig die letzten Schritte im Kampf gegen die Inflation für viele Zentralbanken sind. Das Ziel von 2 % bleibt schwer erreichbar, insbesondere ohne starkes Wirtschaftswachstum.

Unsicherheit und Zölle: Die Rolle der USA unter Trump

Die größte Herausforderung für das globale Wachstum ist Unsicherheit, insbesondere wegen der Politik der USA unter Trump 2.0, sagt Luis Oganes, Leiter der globalen Makroforschung bei JP Morgan. Seit Trumps Wahlsieg im November droht er mit neuen Zöllen gegen China, Kanada und Mexiko. „Die USA verfolgen eine isolationistischere Politik, erhöhen Zölle und schützen ihre Industrie“, erklärt Oganes. Kurzfristig könnte das das US-Wachstum stützen, aber es würde Handelspartner wie Kanada und Mexiko schwer belasten.

Maurice Obstfeld, ehemaliger Chefökonom des IWF, warnt, dass diese Zölle auch die USA schädigen könnten. Besonders betroffen wäre die Autoindustrie, deren Lieferketten über die drei Länder verteilt sind. „Störungen könnten Preise erhöhen, die Nachfrage senken und Unternehmensgewinne schädigen“, erklärt er. Das könnte Investitionen bremsen und das Wachstum belasten. Laut Obstfeld könnten neue Zölle die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen.

Die Drohungen haben auch Auswirkungen auf die Politik. Kanadas Premierminister Justin Trudeau trat zurück, teilweise wegen des Drucks durch die Zölle. Für China, die zweitgrößte Volkswirtschaft, stellen die US-Zölle ebenfalls eine große Herausforderung dar. Präsident Xi Jinping betonte in seiner Neujahrsansprache die Unsicherheiten, lobte jedoch den wirtschaftlichen Aufschwung. Laut Weltbank könnte Chinas Wirtschaft 2025 um 4,5 % wachsen. Trotz Fortschritten in Bereichen wie Investitionen und Sozialreformen bleibt der Handelskonflikt mit den USA ein Problem.

Handelskonflikte und die Zukunft des Wachstums

Die Spannungen zwischen den USA und China sowie die Zölle unter Biden haben dazu geführt, dass Unternehmen ihre Produktion verlagern. Michael Hart von der Amerikanischen Handelskammer in China erklärt, dass China in Jahrzehnten zu einem wichtigen Lieferanten geworden sei. Eine komplette Abkehr sei kurzfristig nicht realistisch.

Besonders Elektrofahrzeuge stehen im Mittelpunkt der Handelskonflikte. Die USA, Kanada und die EU haben Zölle auf chinesische Elektroautos eingeführt, was Peking als unfair bezeichnet. Der europäische Zentralbankchef Christine Lagarde betonte, dass Handelsbeschränkungen das Wachstum hemmen und kurzfristig die Inflation anheizen könnten.

Deutschland und Frankreich, traditionell Motoren des europäischen Wachstums, stehen vor Herausforderungen. Politische Instabilität und wirtschaftliche Probleme könnten das Wachstum weiter bremsen. Im Vereinigten Königreich dürften höhere Steuern und Löhne die Preise weiter steigen lassen.

In den USA bleiben Löhne ein Inflationsfaktor. Laut Sander van ’t Noordende von Randstad treiben Arbeitskräftemangel und steigende Löhne die Preise nach oben. Unternehmen geben diese Kosten oft an Kunden weiter, was die Inflation verstärkt.

Blick in die Zukunft: Wirtschaftspolitik unter Trump

Donald Trump tritt 2025 mit einer Reihe wirtschaftlicher Pläne wie Steuersenkungen und Deregulierung ins Amt. Diese könnten das US-Wachstum anfürdern, aber die weltweite Wirtschaft belasten. Luis Oganes von JP Morgan erwartet, dass US-Politiken entscheidend für die weltweite Entwicklung sein werden. Hoffnungen bestehen, dass Inflation und Zinssätze weiter sinken, doch viel hängt von der Umsetzung der neuen politischen Maßnahmen ab.

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