Nach monatelangem Schwebezustand scheint nun eine Lösung für den Verkauf von legalem Hanf in Sicht. Medienberichten zufolge sollen österreichische Trafiken ab Ende Juni oder spätestens im Juli CBD-Blüten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % verkaufen dürfen. Vier Ministerien einigten sich mit der Tabakbranche auf neue Spielregeln, nachdem der Handel bislang unklar geregelt war – was zu illegalem Onlinehandel und Absatz „unter der Ladentheke“ geführt hatte.
Strenge Vorgaben für Produzenten und Händler
Während Trafiken auf Schulungen und Genehmigungen warten, bereiten Produzenten wie Hanfama bereits die Verpackung großer Mengen vor. Der Vertrieb darf jedoch nur über lizenzierte Tabakgroßhändler erfolgen. Diese müssen strenge Kontrollen und Laboranalysen einhalten, um sicherzustellen, dass der gesetzliche THC-Grenzwert nicht überschritten wird. Diskussionen gibt es auch um die Haftungsfrage und um den Wunsch vieler Akteure, den Grenzwert auf 1 % anzuheben – wie in vielen anderen EU-Ländern üblich.
CBD-Shops wehren sich gegen Monopolstellung
Hunderte CBD-Shops haben durch das neue Vertriebsmodell ihre Haupteinnahmequelle verloren. Sie berufen sich auf ein Gutachten, das das Monopol juristisch infrage stellt, und drohen mit einer Klage bis zum Europäischen Gerichtshof. Der neu gegründete Cannabis-Bundesverband fordert eine Lösung, die auch CBD-Shops wieder in den legalen Handel einbindet. Bis dahin agieren viele in einer rechtlichen Grauzone – und hoffen auf Klarheit durch das Finanzministerium.