Eine Nachricht für US-Nutzer verkündete, dass ein Gesetz zum Verbot von TikTok umgesetzt wurde. Es hieß: „Sie können TikTok vorerst nicht nutzen.“ Damit ging die beliebte Plattform kurz vor Inkrafttreten eines neuen Verbots in den USA offline.
TikTok wurde wegen Bedenken über Verbindungen zur chinesischen Regierung verboten. Die Plattform erhielt eine Frist bis zum 19. Januar, um an einen genehmigten Käufer in den USA verkauft zu werden.
Politische Diskussionen und rechtliche Entwicklungen
Präsident Joe Biden überließ die Angelegenheit seinem Nachfolger Donald Trump. Trump erklärte, er werde „höchstwahrscheinlich“ eine 90-tägige Fristverlängerung für TikTok gewähren, sobald er am Montag sein Amt antritt. „Die 90-Tage-Verlängerung wird höchstwahrscheinlich erfolgen, weil es angemessen ist“, sagte Trump am Samstag gegenüber NBC News. „Falls ich das entscheide, werde ich es wahrscheinlich am Montag ankündigen.“
Inzwischen berichteten Nutzer, dass die App aus den US-App-Stores von Apple und Google entfernt wurde. Auch TikTok.com zeigte keine Videos mehr an. Eine angezeigte Nachricht nach Inkrafttreten des Verbots erklärte: „Präsident Trump hat signalisiert, dass er mit uns an einer Lösung arbeiten wird, um TikTok wieder verfügbar zu machen.“
Der Oberste Gerichtshof bestätigte am Freitag das im April letzten Jahres verabschiedete Gesetz. Dieses verlangt, dass TikToks chinesischer Mutterkonzern ByteDance die Plattform bis Sonntag verkauft – was bisher nicht geschehen ist. TikTok argumentiert, das Gesetz verstoße gegen die Redefreiheit seiner 170 Millionen US-Nutzer.
TikTok-Nutzer und Kreative verabschieden sich
Im Vorfeld der Abschaltung veröffentlichten Content-Creator Abschiedsvideos für ihre Follower. Nicole Bloomgarden, eine TikTok-Schöpferin, sagte der BBC, dass der Verlust der Plattform für sie erhebliche Gehaltseinbußen bedeute. Eine andere Nutzerin, Erika Thompson, erklärte, dass der Verlust von Bildungsinhalten die Community am härtesten treffen werde.
Eine weitere Nachricht auf der Plattform informierte die Nutzer am Samstag: „Das Gesetz zwingt uns, unsere Dienste vorübergehend nicht verfügbar zu machen. Wir arbeiten daran, den Dienst in den USA so schnell wie möglich wiederherzustellen.“