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Studie warnt: KI-Tools wie ChatGPT könnten kognitive Fähigkeiten schwächen

by Richard Parks
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Eine neue Vorab-Studie des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) legt nahe, dass die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT langfristig zu einer Verschlechterung der Lernfähigkeit und kognitiven Leistung führen könnte. Die Forscher sprechen sogar von einer möglichen „kognitiven Verschuldung“, die tiefgreifende Auswirkungen auf unser Denken haben könnte.

Weniger Hirnaktivität bei ChatGPT-Nutzung

Das MIT Media Lab teilte die Studienteilnehmer in drei Gruppen ein: Eine Gruppe nutzte ausschließlich ChatGPT, eine zweite arbeitete mit einer Suchmaschine, die dritte schrieb ohne technische Hilfsmittel. Alle mussten Essays verfassen. Währenddessen wurden ihre Hirnaktivitäten mithilfe eines EEG gemessen.

Ergebnisse:

  • Die Gruppe, die nur ChatGPT benutzte, zeigte die geringste neuronale Aktivität.
  • Diese Teilnehmer hatten Schwierigkeiten, sich an ihre eigenen Texte zu erinnern oder diese zu erkennen.
  • Die Gruppe ohne technische Hilfe war kognitiv am stärksten aktiviert und behielt den Inhalt am besten im Gedächtnis.

In einer zweiten Runde mussten alle Gruppen ohne Unterstützung schreiben. Die ChatGPT-Nutzer schnitten dabei deutlich schlechter ab – ihre Texte waren laut Forschern „oberflächlich und voreingenommen“.

Risiko für kritisches Denken und Kreativität

Die Studie warnt vor einer Art kognitiver Verschuldung: Wer sich zu stark auf KI verlässt, könne langfristig an Unabhängigkeit im Denken, Kreativität und kritischer Urteilsfähigkeit verlieren. Wer Inhalte aus KI-Vorschlägen übernehme, ohne sie zu prüfen, laufe zudem Gefahr, voreingenommene oder oberflächliche Perspektiven zu verinnerlichen.

Die Autoren schreiben:

„Wenn Nutzer Vorschläge übernehmen, ohne sie kritisch zu hinterfragen, geben sie nicht nur geistiges Eigentum auf, sondern übernehmen möglicherweise auch ein verzerrtes Weltbild.“

Mentale Verbindung und Zufriedenheit geringer

Auch das subjektive Erleben der Teilnehmer wurde untersucht:

  • Die Gruppe ohne KI fühlte sich am stärksten mit ihren Texten verbunden.
  • Sie konnten auf Nachfrage sogar Passagen aus ihren Essays zitieren.
  • Die anderen Gruppen fühlten sich deutlich weniger involviert und konnten sich an Inhalte kaum erinnern.

Empfehlung: Weitere Forschung dringend notwendig

Die Autoren fordern mehr wissenschaftliche Studien zu den Auswirkungen von KI-Nutzung auf das menschliche Gehirn – bevor Sprachmodelle wie ChatGPT als pauschal nützlich für die Gesellschaft gelten. Bis dahin bleibt ein kritischer und bewusster Umgang mit KI-Tools essenziell, insbesondere im Bildungsbereich.

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