Eine neue Studie des Universitätsspitals Basel (USB) hinterfragt die weltweit gängige Behandlungsmethode bei kleineren Schlaganfällen.
Forscher fanden heraus, dass die Kathetertherapie keinen zusätzlichen Nutzen brachte, teilte das Spital am Donnerstag mit.
Etwa 80 Prozent aller Schlaganfälle entstehen durch den Verschluss einer Hirnarterie, wodurch sich Blutgerinnsel bilden.
Kathetertherapie zeigt keinen Vorteil gegenüber Medikamenten
Nach aktuellem medizinischem Standard entfernen Ärzte das Gerinnsel mechanisch mit einem Katheter und setzen gerinnselauflösende Medikamente ein.
Ein internationales Forschungsteam unter USB-Leitung untersuchte, wie sich Patienten mit und ohne Kathetertherapie erholten.
Dazu analysierten sie Daten von 543 Schlaganfallpatienten aus 55 Kliniken in elf Ländern Europas und des Nahen Ostens.
Die Hälfte der Patienten erhielt die Katheterbehandlung, während die andere Hälfte nur medikamentös therapiert wurde.
Katheter bringt keinen besseren Heilungsverlauf
Unter den Patienten mit mittelgroßen oder kleineren Gefäßverschlüssen hatten beide Gruppen ähnliche Heilungsverläufe.
Etwa 45 Prozent erlitten mittelschwere bis schwere Einschränkungen oder verstarben, unabhängig von der Therapieform.
Das Universitätsspital Basel folgerte, dass die Katheterbehandlung keinen Vorteil gegenüber der medikamentösen Standardtherapie bietet.
Die Forscher betonten, dass dringend neue und effektivere Behandlungsansätze entwickelt werden müssen.