Rekordgewinne und großzügige Aktionärsauszahlungen
Die spanische Sabadell Bank plant, den Aktionären 3,3 Milliarden Euro auszuzahlen, darunter über 1 Milliarde Euro an Aktienrückkäufen im Jahr 2024. Am Freitag gab das Unternehmen bekannt, dass es im Jahr 2024 einen Rekordgewinn erzielt hat und somit großzügige Zahlungen an Aktionäre ermöglichen kann.
Im Jahr 2024 erzielte Sabadell 1,83 Milliarden Euro Gewinn – ein Anstieg von 37 % gegenüber dem Vorjahr. Im vierten Quartal stieg der Gewinn um 19 % auf 532 Millionen Euro.
Das Unternehmen plant, aus den Gewinnen von 2024 und 2025 insgesamt 3,3 Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten, mehr als die zuvor versprochenen 2,9 Milliarden Euro. Diese Summe umfasst Bardividenden von 20,44 Cent pro Aktie für 2024, mit einer ähnlichen Auszahlung für 2025. Zusätzlich beinhaltet sie Aktienrückkäufe. Aktionäre sollen insgesamt rund 61 Cent pro Aktie über die zwei Jahre erhalten.
„Wir zahlen eine Rekordsumme an unsere Aktionäre aus. Kein anderer spanischer Konkurrent plant eine ähnlich hohe Ausschüttung“, erklärte Josep Oliu, Vorsitzender der Sabadell Bank. „Wir starten das neue Jahr mit Vertrauen und Ehrgeiz“, fügte er hinzu.
César González-Bueno, CEO der Bank, betonte: „Banco Sabadell hat 2024 einen Rekordgewinn erzielt. Unsere Wachstumsstrategie wird langfristig nachhaltige Werte für die Aktionäre schaffen.“
Sabadell verdankt die starken Ergebnisse teils einer dynamischen Geschäftsentwicklung im spanischen Einzel- und Firmenkundengeschäft sowie einem gestiegenen Beitrag von TSB, der britischen Tochtergesellschaft. TSB beendete 2024 mit einem Nettogewinn von 208 Millionen Pfund, was einem Anstieg von 18,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Dieser Gewinnbeitrag erhöhte sich für die Banco Sabadell Gruppe auf 253 Millionen Euro, der höchste Wert seit der Übernahme im Jahr 2015. Zudem stieg der Nettozinsertrag aufgrund höherer Kreditvergabekonditionen auf 5,021 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 6,3 % gegenüber dem Vorjahr.
BBVA-Übernahmeversuch und Widerstand gegen Fusion
Der starke Jahresbericht kommt, während Sabadell einen feindlichen Übernahmeversuch durch BBVA, eine größere spanische Bank, abwehrt. Es ist bereits der zweite Versuch von BBVA in vier Jahren.
Sabadell lehnt das Übernahmeangebot ab und argumentiert, dass es den Wert und das Wachstumspotenzial des Unternehmens unterschätzt. Befürworter einer Fusion glauben, dass größere Banken die Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Wirtschaft durch höhere Kreditkapazitäten verbessern könnten. Kritiker warnen jedoch vor möglichen Monopolstellungen und deren schädlichen Auswirkungen auf Verbraucher.
Die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC hat ihre Überprüfung der Übernahme im November verlängert, was das Projekt möglicherweise bis weit ins Jahr 2025 verzögern könnte. Diese Verzögerung gilt als negatives Zeichen für BBVA, da möglicherweise größere Zugeständnisse erforderlich sind, um die Auflagen der CNMC zu erfüllen.
Obwohl die spanische Regierung zunächst gegen die Übernahme war, hat Premierminister Pedro Sanchez später eine gemäßigtere Haltung signalisiert und erklärt, dass die endgültige Entscheidung der CNMC überlassen bleibt. Trotzdem hat die Regierung weiterhin die Befugnis, die Fusion zu blockieren. Auch katalanische Politiker sind gegen die Übernahme, da sie befürchten, dass Sabadells Beitrag zur katalanischen Wirtschaft geschwächt werden könnte.
Die Bank gab im vergangenen Monat bekannt, dass sie ihren Hauptsitz zurück nach Katalonien verlegt – offenbar Teil ihrer Strategie, sich der Übernahme durch BBVA zu widersetzen. Auch die geplanten Aktionärsauszahlungen sind Teil dieser Strategie. Sabadell möchte beweisen, dass es als eigenständiges Unternehmen profitabel genug ist, um eine Übernahme unattraktiv zu machen.