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Rückwärtsgang im Fahrradmarkt: Nachfrage bricht ein, Preise unter Druck

by Jerry Jackson
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Umsatzeinbruch nach Corona-Höhenflug

Die deutsche Fahrradbranche erlebt 2024 einen deutlichen Rückschlag. Erstmals seit fünf Jahren sank der Gesamtumsatz – auf 27,2 Milliarden Euro, rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Das gab der Verband Zukunft Fahrrad in Berlin bekannt.

Nicht nur der Handel, sondern auch Reparaturbetriebe, Leasinganbieter und Sharingdienste spüren die Auswirkungen. Die Zahl der direkt Beschäftigten ging leicht auf 76.700 zurück.

Grund für den Einbruch ist das Ende eines außergewöhnlichen Booms während der Corona-Pandemie. Damals stieg die Nachfrage rasant – viele Unternehmen füllten ihre Lager bis zum Rand. Als das Kaufinteresse nachließ, blieben sie auf ihren Beständen sitzen.


E-Bike-Preise sinken spürbar

Die Folge: Rabatte und deutlich niedrigere Preise. Ein durchschnittliches E-Bike kostete 2024 rund 2.650 Euro – etwa 300 Euro weniger als im Jahr zuvor, meldet der Zweiradindustrieverband.

Inzwischen entspannt sich die Lage langsam. Die Bestände nehmen ab, und die Geschäftslage wird zunehmend positiver eingeschätzt. Besonders stabil zeigt sich der Markt für Diensträder, bei dem Firmen ihren Mitarbeitern Fahrräder zur Verfügung stellen.


Branche fordert mehr Förderung und bessere Infrastruktur

Vor der Eurobike-Messe in Frankfurt (25. bis 29. Juni) ruft der Verband die Politik zum Handeln auf. Gefordert werden mehr Radwege und gezielte Kaufanreize für E-Bikes – ähnlich wie bei Elektroautos.

Das Potenzial sei groß, aber bisher unzureichend genutzt. Fahrräder spielten nicht nur im Alltag, sondern auch im Tourismus und in der Mobilitätswende eine zentrale Rolle.

Auch österreichische Hersteller spüren die Zurückhaltung auf dem Markt. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet die Entwicklung hingegen attraktive Preise beim Fahrradkauf.

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