Der Rechnungshof bemängelte, dass sich die Kosten der Pathologie Innpath seit 2018 fast verdreifacht haben. Von 3 Millionen Euro stiegen die jährlichen Ausgaben auf 9,6 Millionen Euro. Kritikpunkte waren fehlerhafte Ausschreibungen und fehlende Verträge. Die Tirol Kliniken verteidigten die Kosten, gestanden aber anfängliche Verwaltungsfehler ein.
Laut Geschäftsführer Christian Haring rechtfertigen Strukturaufbau und marktgerechte Gehälter die Kostensteigerung. „Von null auf 100 sind 300 Prozent noch bescheiden“, erklärte er. Kritikpunkte des Rechnungshofs, wie unzureichende Vereinbarungen, räumte Haring ein. Die Kliniken hätten inzwischen Maßnahmen ergriffen.
Einkommensfrage und organisatorische Probleme
Auch die Vergütung des Innpath-Geschäftsführers Afschin Soleiman sorgte für Kritik. Sein Gehalt übersteigt das des Landeshauptmanns. Zudem habe er trotz Konkurrenzklausel zahlreiche Nebenbeschäftigungen. Soleimans Befundungsleistung wurde von den Kliniken jedoch betont. Ein Angebot von Soleiman bei einer Krebsabstrichprüfung sei günstiger gewesen als das der Wiener Kliniken.
Der Bericht bemängelte zudem die fehlende Überwachung der Doppelgeschäftsführung durch Soleiman und Milan Pos. Der Rechnungshof forderte einen Aufsichtsrat. Forschung und Lehre an der universitären Pathologie seien durch die Probenweiterleitung an die Innpath eingeschränkt.
Zukunftsperspektiven und Kooperationen
Die Tirol Kliniken wollen die 32 Empfehlungen des Rechnungshofs prüfen und notwendige Änderungen umsetzen. Eine Kooperation mit der Medizinischen Universität Innsbruck wird angestrebt. Ob und wann eine Lösung erreicht wird, bleibt offen.
Die Innpath GmbH entstand 2018 als Reaktion auf einen Konflikt mit der Med-Uni Innsbruck. Seitdem fertigt sie 50.000 Gutachten jährlich an. Die Universitätsklinik stellte aufgrund finanzieller Streitigkeiten 2016 ihre Befundungen ein.