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Qualcomm übernimmt Alphawave für 2,4 Milliarden Dollar

by Richard Parks
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Der US-amerikanische Technologiekonzern Qualcomm übernimmt das britisch-kanadische Chipunternehmen Alphawave. Der Kaufpreis beträgt rund 2,4 Milliarden US-Dollar in bar. Mit dieser Übernahme verliert die London Stock Exchange ein weiteres bedeutendes Tech-Unternehmen. Am Montag stieg der Aktienkurs von Alphawave um 23 % gegenüber dem Vortag. Gegen 9:45 Uhr Londoner Zeit zeigte sich der Anstieg deutlich im Handel. Qualcomm bietet 183 Pence pro Aktie, was einem Aufschlag von 96 % gegenüber dem Schlusskurs vom 31. März entspricht. An diesem Tag gaben beide Unternehmen ihre Gespräche bekannt.

Trotz des hohen Übernahmepreises liegt die Bewertung deutlich unter dem Niveau des Börsengangs 2021. Damals notierten die Aktien mit 410 Pence, und Alphawave war mit 3,1 Milliarden Pfund bewertet. Seit dem IPO blieb der Kurs jedoch unter diesem Wert. Der Abschluss der Übernahme ist für das erste Quartal 2026 geplant. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch Aktionäre und Aufsichtsbehörden.

Technologischer Ausbau und strategische Neuausrichtung

Alphawave entwickelt Halbleiterlösungen für Anwendungen in Rechenzentren und im Bereich Künstliche Intelligenz. Qualcomm möchte mit diesem Schritt seine Abhängigkeit vom Smartphone-Geschäft verringern. Durch die Integration der Alphawave-Technologien will Qualcomm neue Märkte erschließen und seine Produktpalette verbreitern. Tony Pialis, CEO von Alphawave, betont die Chancen des Zusammenschlusses. Er spricht von einer gemeinsamen Stärke, um Kunden besser zu bedienen und technologisch zu wachsen.

Cristiano Amon, CEO von Qualcomm, hebt die strategische Bedeutung hervor. Die Bündelung der Teams soll leistungsstarke Technologielösungen schaffen. Qualcomm plant, neue Rechenleistungen und vernetzte Systeme für Zukunftsmärkte bereitzustellen. Der Zusammenschluss soll insbesondere die Infrastruktur von Rechenzentren stärken.

Auswirkungen auf den Finanzplatz London

Der Vorstand von Alphawave unterstützt die Übernahme einstimmig. Die Zustimmung von Investoren, die 75 % der Aktien vertreten, ist notwendig. Der geplante Verkauf löst erneut Diskussionen über den Börsenstandort Großbritannien aus. Die Attraktivität des Londoner Finanzplatzes scheint zu sinken. Mehrere Technologieunternehmen verlagern ihren Sitz oder werden von US-Konzernen übernommen.

So übernahmen bereits US-Firmen den Essenslieferdienst Deliveroo sowie das Cybersecurity-Unternehmen Darktrace. Zudem gab das Finanztechnologieunternehmen Wise bekannt, seine Hauptnotierung in die USA zu verlegen. Diese Entwicklung stellt die Wettbewerbsfähigkeit der Londoner Börse zunehmend infrage.

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