Wladimir Putin kündigte in Minsk neue Gespräche mit der Ukraine an. Beide Seiten tauschen weiterhin Drohnenangriffe aus. Russische und ukrainische Vertreter sprechen aktuell über den möglichen Zeitpunkt des Treffens. Dabei sollen auch Bedingungen für einen Waffenstillstand besprochen werden.
Bislang lehnt der Kreml solche Vereinbarungen ab. Internationale Vermittlungsversuche unter US-Führung brachten bislang keine Lösung. Frühere Gespräche in Istanbul blieben erfolglos.
Gipfeltreffen mit Selenskyj bleibt unwahrscheinlich
Die Ukraine drängt auf ein direktes Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Putin. Verteidigungsminister Rustem Umerov hält das für den nächsten logischen Schritt. Putin sieht das anders: Zuerst müsse man sich auf zentrale Punkte einer Friedensvereinbarung einigen.
Putin zweifelt zudem Selenskyjs Legitimität an, da dessen Amtszeit offiziell endete. Kiew und westliche Staaten weisen diese Darstellung entschieden zurück. Eine Begegnung der beiden Präsidenten bleibt damit vorerst unwahrscheinlich.
Drohnenkrieg tobt weiter – Ukraine verteidigt Sumy
Die Ukraine meldete in der Nacht 363 feindliche Drohnen und acht Raketen. Die Luftwaffe fing die meisten ab. Sechs Marschflugkörper wurden zerstört. Russland wiederum behauptet, 39 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben – unter anderem über Rostow und Wolgograd.
Beide Seiten nutzen Drohnen immer intensiver. Die Ukraine erzielte zuletzt spektakuläre Erfolge: Im Juni beschädigten ihre Drohnen mehrere russische Langstreckenbomber tief im Inland.
In Sumy stoppte die ukrainische Armee jüngst einen russischen Vorstoß. General Syrskyj erklärte, damit verhindere man Truppenverlagerungen von bis zu 50.000 russischen Soldaten. Neue Abwehrmaßnahmen setzen verstärkt auf ukrainische Abfangdrohnen statt auf mobile Bodenabwehr.