In Sofia kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und nationalistischen Demonstranten, die forderten, dass Bulgarien den Beitritt zur Eurozone stoppt.
Rund 1.000 Menschen versammelten sich vor dem Sitz der Europäischen Kommission, bewarfen das Gebäude mit roter Farbe und Feuerwerkskörpern und forderten den Rücktritt der Regierung.
Einige Demonstranten zündeten eine Tür an, woraufhin Feuerwehr und Polizeikräfte einschritten, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Polizei meldet Festnahmen und verletzte Beamte
Die Polizei nahm mehrere Demonstranten fest, nachdem es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften kam. Einige Beamte erlitten Verletzungen, teilten die Behörden mit.
Die pro-russische Partei Vazrazhdane organisierte den Protest, der vor der Bulgarischen Nationalbank begann und sich auf den Sitz der EU-Kommission ausweitete.
Mit National- und Parteifahnen riefen die Demonstranten Parolen wie “Nein zum Euro, Ja zum Lew” und forderten eine Volksabstimmung über den Währungswechsel.
Regierung hält trotz Protesten am Euro-Beitritt fest
Parteichef Kostadin Kostadinov kündigte an, dass seine Partei ein Referendum fordert und das Parlament blockieren will, falls es nicht dazu kommt.
Die Regierung, die erst kürzlich vereidigt wurde, betrachtet den Beitritt zur Eurozone als wirtschaftlich und politisch entscheidend, trotz der Kritik an Bulgariens Wirtschaftslage.
Pro-russische Gruppen nutzen gezielt Desinformation, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren und weitere Proteste gegen den Euro-Beitritt anzuheizen.