Mann missachtet Annäherungsverbot und rast auf Einsatzkräfte zu
Ein Polizeieinsatz im Grazer Bezirk Eggenberg endete am Donnerstagabend mit Schüssen: Ein 43-jähriger Mann wurde von Beamten angeschossen, nachdem er trotz eines ausgesprochenen Kontaktverbots mit seinem Auto direkt auf sie zugefahren war. Die Polizei wollte den Mann kontrollieren, nachdem er sich erneut dem Wohnort seiner Ex-Partnerin genähert hatte. Als er gefährliche Drohungen aussprach und die Flucht ergriff, kam es zur Eskalation.
Der schwerverletzte Fahrer wurde von Polizisten aus dem Auto geborgen, medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Nach einer Operation befindet er sich außer Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft ließ ihn wegen des Verdachts auf versuchten Mord festnehmen.
Ermittlungen zum Schusswaffeneinsatz eingeleitet
Für die Untersuchung des Vorfalls ist die beim Bundesamt für Korruptionsprävention angesiedelte Ermittlungsstelle EBM zuständig. Sie prüft nun den Einsatz der Dienstwaffe. Der Mann hatte zuvor versucht, Polizisten mit dem Fahrzeug zu rammen. Zuvor war ihm per Bescheid untersagt worden, sich seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu nähern.
Hintergrund: Gewalt gegen Polizisten nimmt zu
Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art in kurzer Zeit: Erst am Tag davor wurde in Niederösterreich ein 49-Jähriger von der Polizei erschossen, nachdem er Beamte mit einem Messer bedroht hatte.
Obwohl solche Vorfälle selten bleiben, zeigt die Statistik eine Zunahme von Gewalt im Einsatz. 2024 verzeichnete das Innenministerium vier Todesfälle durch Polizeischüsse. In der Regel handelt es sich bei Waffengebrauch jedoch um Warnschüsse oder Maßnahmen gegen Fahrzeuge.
Fokus auf Deeskalation im Polizeidienst
Laut Innenministerium steht Deeskalation im Zentrum der Ausbildung. In praxisnahen Trainings werden Polizeikräfte gezielt geschult, in Stresssituationen besonnen zu handeln. Dabei wird auch der Umgang mit Waffen realistisch geübt, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können.
