Erste positive Signale nach langer Rezession
Nach zwei Jahren wirtschaftlicher Rückgänge erwartet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) 2025 wieder ein leichtes Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Wachstum soll laut neuer Prognose bei 0,2 Prozent liegen. Für die Folgejahre sieht die Notenbank eine weitere leichte Erholung – mit 0,9 Prozent im Jahr 2026 und 1,1 Prozent 2027.
Stabilere Industrieproduktion und bessere Stimmungsindikatoren stützen den verhaltenen Optimismus. Dennoch bleibt die Dynamik schwach. Österreichs BIP liegt weiterhin unter dem Höchststand von 2022. Das erste Quartal 2025 brachte zwar einen leichten Zuwachs, aber die allgemeine Konjunkturlage gilt laut Statistik Austria als anhaltend verhalten.
Inflation hartnäckig – Preisauftrieb bleibt Thema
Die Teuerung bleibt auch im kommenden Jahr ein Problem. Die OeNB rechnet für 2025 mit einer Inflationsrate von 3,0 Prozent. Hauptursachen sind gestiegene Energiekosten und das Auslaufen staatlicher Unterstützungsmaßnahmen wie der Strompreisbremse. Eine spürbare Entspannung wird erst 2026 erwartet, mit einem Rückgang auf 1,8 Prozent. Für 2027 prognostiziert die Notenbank wieder einen leichten Anstieg auf 2,1 Prozent.
Externe Risiken gefährden zarten Aufschwung
Obwohl der Ausblick leicht verbessert wurde, warnen die Ökonomen vor mehreren Unsicherheiten. Besonders die US-Zollpolitik könnte Österreichs Exportwirtschaft belasten. Sollte es im Sommer zu höheren US-Zöllen kommen, könne das das BIP um einen Prozentpunkt schmälern. Auch geopolitische Krisen oder zusätzliche Sparmaßnahmen der Regierung könnten den Aufschwung dämpfen.
Staatsdefizit bleibt über EU-Grenze
Trotz geplanter Kürzungen rechnet die OeNB mit einem Budgetdefizit von 4,2 Prozent des BIP im kommenden Jahr – deutlich über der Maastricht-Grenze von drei Prozent. Bis 2026 soll das Defizit auf 3,8 Prozent sinken. Für 2027 wird jedoch wieder ein Anstieg erwartet, falls keine weiteren Einsparungen beschlossen werden.
Die wirtschaftliche Lage bleibt fragil – ein nachhaltiger Aufschwung hängt stark vom internationalen Umfeld und der Inflationsentwicklung ab.