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Österreichischer Unternehmer greift James-Bond-Markenrechte frontal an

by Richard Parks
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Ein österreichischer Geschäftsmann will die Markenrechte der James-Bond-Reihe in Europa übernehmen. Die Markeninhaber reagieren mit scharfer Kritik.

Entwickler erhebt Ansprüche auf 007-Markenrechte

Josef Kleindienst, ein Unternehmer mit Wohnsitz in Dubai, stellt offizielle Anträge gegen neun James-Bond-Marken. Er begründet seinen Schritt mit angeblich mangelnder Nutzung. Er zielt auf Namen wie „James Bond“, „007“ und das Zitat „Bond, James Bond“. Die Marken betreffen hauptsächlich den Handel mit Waren und Dienstleistungen. Marken können nach fünf Jahren Nichtgebrauch angefochten werden.

Kleindienst entwickelt derzeit das Luxusprojekt „Heart of Europe“ auf künstlichen Inseln vor Dubai. Er behauptet, Danjaq nutze die Marken wirtschaftlich zu wenig. Kleindienst meldete zudem eine eigene Bond-Marke in der EU an. In Großbritannien unterließ er das jedoch. Experten vermuten, dass strengere Prüfungen ihn davon abhielten.

Rechteinhaber wehren sich mit aller Kraft

Danjaq, die Inhaberin der Markenrechte gemeinsam mit Eon Productions, kündigt energische Gegenmaßnahmen an. Das US-Unternehmen kontrolliert die Bond-Vermarktung weltweit. Der IP-Anwalt Rudolf Böckenholt bezeichnet Kleindiensts Vorgehen als „beispiellosen Angriff“. Er nennt James Bond eine der renommiertesten Marken Europas. Danjaq nutzt die Marken für viele Luxus- und Alltagsprodukte.

Die Anwälte werfen Kleindienst Missbrauch vor. Sie bestreiten, dass die Marken ungenutzt bleiben. Danjaq will beweisen, dass sie die Marken aktiv einsetzt. Der Versuch des Österreichers könne demnach als „Verfahrensmissbrauch“ gelten. Danjaq bereitet umfassende Dokumentation zur Verteidigung vor.

Hintergründe und mögliche Motive

Mark Caddle von Withers & Rogers erklärt, warum Kleindienst die britische Marke nicht angriff. Die britische Behörde prüfe Anträge strenger als die EU. Danjaq könnte in Großbritannien leichter wegen böser Absicht Einspruch erheben.

Caddle vermutet bei Kleindienst keine echten Absichten zur Nutzung. Er sieht das Vorgehen als möglichen Versuch, Profit aus dem Markenwert zu schlagen. Die Bond-Marke sei wegen ihres Prestiges und Ertrags besonders angreifbar.

Franchise steht vor großer Veränderung

Die Filmreihe pausiert seit dem letzten Film No Time to Die von 2021. Noch fehlt ein Nachfolger für Daniel Craig. Amazon übernahm 2021 MGM und damit Teile der Rechte. Der Konzern sicherte sich kürzlich vollständige kreative Kontrolle über das Bond-Universum.

Amy Pascal und David Heyman sollen den nächsten Film produzieren. Pascal arbeitete bereits an Casino Royale und Skyfall. Heyman verantwortete Harry Potter und weitere große Projekte. Amazon plant neue Filme und womöglich Serien.

Danjaq und Amazon verteidigen das Vermächtnis von Ian Flemings Figur mit Nachdruck. Sie wollen verhindern, dass Fremde die Markenrechte ausnutzen. Die Auseinandersetzung verdeutlicht, wie wertvoll die Marke James Bond für die Film- und Warenwelt bleibt.

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