Rettungsaktion bringt Tanker in stabile Position
In einer koordinierten Rettungsaktion wurde die manövrierunfähige Eventin näher an die Küste von Rügen gebracht. Mehrere Schlepper zogen den Tanker über Nacht etwa drei Seemeilen vor den Hafen von Sassnitz. Zwei Schlepper halten das Schiff weiterhin an Ort und Stelle, während über das weitere Vorgehen entschieden wird.
Das stabilere Wetter, mit nachlassenden Winden, trug zur Sicherung des Tankers bei. Ein Bundesmehrzweckschiff und ein Polizeiboot bleiben vor Ort, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Trotz der erfolgreichen Stabilisierung bleibt die große Ladung Rohöl eine potenzielle Gefahr für die empfindliche Umwelt der Ostsee.
Der alternde Tanker im Fokus
Die Eventin ist ein fast 20 Jahre alter Öltanker unter panamaischer Flagge. Mit einer Länge von 274 Metern und einer Ladung von 99.000 Tonnen Rohöl weckte der Vorfall Besorgnis über die Sicherheit solcher alternder Schiffe.
Nach ersten Erkenntnissen könnte unzureichende Wartung die Ursache für den Ausfall der Eventin sein. Der Vorfall hat die Diskussion über strengere Sicherheitsstandards für ältere Tanker und den Transport gefährlicher Güter in sensiblen Meeresregionen erneut angeheizt.
Baerbock kritisiert Russlands maritime Praktiken
Außenministerin Annalena Baerbock nutzte den Vorfall, um auf ihrer Meinung nach gefährliche maritime Strategien Russlands hinzuweisen. Sie beschuldigte Russland, Europa durch GPS-Störungen, verschobene Bojen, durchtrennte Kabel und den Einsatz unsicherer Öltanker zu gefährden.
Baerbock warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, mit veralteten Tankern Sanktionen zu umgehen und dabei Umwelt- und Wirtschaftsschäden billigend in Kauf zu nehmen. Solche Praktiken könnten laut Baerbock auch den Tourismus in der Ostsee massiv beeinträchtigen. Sie forderte stärkere Maßnahmen zur Verhinderung solcher Risiken.
Die Behörden behalten die Lage der Eventin weiterhin im Auge und planen die nächsten Schritte, um Sicherheit und Umweltschutz zu gewährleisten. Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit schärferer internationaler Regelungen im maritimen Bereich.