Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth setzt klare Prioritäten. Bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel forderte er eine entschlossene Neuausrichtung der Nato. Seine Vision: Die Allianz soll eine „stärkere, tödlichere Kraft“ werden und nicht nur ein diplomatisches Bündnis bleiben.
Deutliche Worte in Brüssel
Kurz vor seinem Treffen mit Verteidigungsministern aus über 50 Ländern betonte Hegseth auf X seine Haltung. Die Nato müsse ihre Rolle überdenken und sich konsequenter auf ihre militärische Stärke fokussieren. In Brüssel nahm er an Beratungen zur Unterstützung der Ukraine teil. Diese Tagung fand erstmals unter britischer Leitung statt, nachdem die USA unter Donald Trump die Führungsrolle abgegeben hatten.
Am Donnerstag steht ein Treffen mit Verteidigungsministern aller 31 Nato-Staaten an. Zudem wird der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow an einem Nato-Ukraine-Rat teilnehmen.
Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben
Bereits am Dienstag hatte Hegseth US-Militärstützpunkte in Deutschland besucht. In Stuttgart forderte er die europäischen Nato-Mitglieder auf, mehr Verantwortung für ihre Sicherheit zu übernehmen. Er unterstützte die Forderung von Donald Trump, dass europäische Staaten fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten.
Besorgnisse über einen möglichen Abzug der 100.000 US-Soldaten aus Europa wies Hegseth zurück. Aktuell gebe es keine Pläne für Truppenreduzierungen. Allerdings wolle die US-Regierung ihre weltweite Militärpräsenz überprüfen. Die strategische Neuausrichtung solle eine stärkere Konzentration auf China und den Indopazifik ermöglichen.
Zukunft der Nato im Wandel
Mit Hegseth übernimmt ein Verteidigungsminister das Pentagon, der klare Ansagen macht. Seine Forderungen nach mehr militärischer Stärke und höheren Verteidigungsausgaben könnten die Nato nachhaltig verändern. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie die Verbündeten auf seinen Kurs reagieren.