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Nagasaki lädt weltweit alle Staaten zur 80. Friedenszeremonie ein

by Jerry Jackson
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Gedenken soll vereinen – Stadt setzt auf internationale Beteiligung

Anlässlich des 80. Jahrestags des Atombombenabwurfs am 9. August wird Nagasaki Vertreter sämtlicher Staaten und diplomatischer Regionen mit Beziehungen zu Japan zur diesjährigen Gedenkveranstaltung einladen. Auch Russland, Belarus und Israel, die im vergangenen Jahr ausgeschlossen waren, stehen nun wieder auf der Gästeliste.

Bürgermeister Shiro Suzuki betonte, die Einladung sei ein bewusster Schritt hin zu mehr Offenheit und einem globalen Dialog über die Folgen von Atomwaffen. In einer zunehmend polarisierten Welt wolle man ein Zeichen für Versöhnung und gemeinsame Erinnerung setzen.


Zentrale Botschaft: Erinnerung, nicht Ausgrenzung

„Diese Zeremonie soll Menschen aus allen Ländern zusammenbringen – unabhängig von politischen oder ideologischen Gegensätzen“, erklärte Suzuki. Ziel sei es, das Leid der Opfer ins Zentrum zu stellen und eine kollektive Mahnung gegen den Einsatz von Atomwaffen auszusenden.

Am 9. August 1945 war Nagasaki das Ziel des zweiten US-Atombombenabwurfs. Drei Tage zuvor wurde Hiroshima getroffen. Gemeinsam forderten die beiden Angriffe über 210.000 Todesopfer und führten zur Kapitulation Japans sowie zum Ende des Zweiten Weltkriegs.


Reaktion auf Kritik: Rückkehr zur Inklusivität

2024 war Israel aufgrund von Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza nicht eingeladen worden. Die Entscheidung führte zu Kritik und einem diplomatischen Boykott durch die USA, mehrere G7-Staaten und die EU. Russland und Belarus waren bereits seit 2022 aufgrund des Ukraine-Kriegs von der Zeremonie ausgeschlossen worden.

Mit der diesjährigen Einladung an alle Länder will Nagasaki den unpolitischen, versöhnenden Charakter der Gedenkfeier in den Vordergrund rücken.


Japan zwischen historischer Verantwortung und moderner Verteidigung

Obwohl Japan das einzige Land ist, das einen Atomwaffeneinsatz erlebt hat, bleibt es unter dem Schutz der US-Atomwaffenstrategie. Dieser sicherheitspolitische Spagat sorgt international für Diskussionen.

Bürgermeister Suzuki sieht dennoch in Nagasaki einen symbolischen Ort, der Raum für Reflexion und Verständigung bietet. „Gerade heute, in einer Welt voller Konflikte, brauchen wir Orte, an denen Menschen gemeinsam innehalten, über die Vergangenheit nachdenken und sich für eine friedliche Zukunft einsetzen“, sagte er.

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