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Meta AI entlarvt unbeabsichtigt private Nutzerdaten

by Silke Mayr
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Öffentliche KI-Feeds zeigen vertrauliche Suchanfragen

Was passiert, wenn deine Fragen an eine KI plötzlich öffentlich sichtbar sind? Genau das geschieht bei Meta AI. Nutzer geben persönliche oder sensible Anfragen ein – ohne zu wissen, dass sie diese oft unbeabsichtigt mit der ganzen Welt teilen.

Der „Discover“-Feed der Plattform zeigt öffentlich geteilte Inhalte. Viele Nutzer erkennen nicht, dass ihre Chats sichtbar sind und mit Social-Media-Profilen verknüpft werden können. Ein Cybersicherheitsexperte warnt: „Das ist ein ernsthaftes Problem für Datenschutz und Nutzerführung.“

Veröffentlichte Inhalte enthalten häufig intime Themen, erotische Bildanfragen oder Bitten um Hilfe bei Prüfungen. Nutzer posten unwissentlich Informationen, die sich auf ihre reale Identität zurückführen lassen.

Warnsystem reicht nicht aus

Meta versichert: Standardmäßig bleiben Chats privat. Erst wenn Nutzer ihre Inhalte aktiv veröffentlichen, erscheinen sie im öffentlichen Bereich. Ein Warnhinweis weist darauf hin: „Veröffentlichte Prompts sind öffentlich sichtbar. Gib keine persönlichen Daten an.“

Doch viele beachten diese Warnung nicht oder verstehen sie falsch. Der öffentlich einsehbare „Discover“-Feed ist über die App und Webseite zugänglich – samt Profilnamen und Bildern. Inhalte, die als privat gedacht waren, sind dort für alle sichtbar.

Meta kündigte bei der Einführung an, dass der Feed der gemeinsamen Nutzung dienen soll. „Du entscheidest, was erscheint“, heißt es offiziell. Die Realität zeigt jedoch, dass viele die Folgen dieser Entscheidung nicht überschauen.

Öffentliche Einblicke in sensible Gespräche

In zahlreichen Beiträgen laden Nutzer Fotos von Prüfungsaufgaben hoch und bitten Meta AI um Lösungen. Eine Unterhaltung trägt den Titel: „Generative KI löst Matheprobleme“. Andere fragen offen nach Unterstützung bei Fragen zur eigenen Geschlechtsidentität.

Es finden sich auch Anfragen nach erotischen Darstellungen von Frauenfiguren oder tierähnlichen Fantasiegestalten. In einem Fall wurde eine Figur in Unterwäsche gewünscht – verbunden mit einem Profilbild, das zur Identifikation über Instagram ausreicht.

Diese Beispiele machen deutlich: Nutzer riskieren, private Inhalte versehentlich öffentlich zu machen, inklusive Rückschlüsse auf ihre Online-Identität.

Expertin fordert strengere Schutzmaßnahmen

Rachel Tobac, Chefin eines US-Sicherheitsunternehmens, warnt auf X: „Wenn Nutzer denken, sie kommunizieren privat, entsteht durch öffentliche Sichtbarkeit ein großes Risiko.“ Ihrer Meinung nach erwarten Menschen nicht, dass KI-Unterhaltungen im Stil sozialer Netzwerke veröffentlicht werden.

„So gelangen persönliche Informationen mit klarer Identität in einen öffentlichen Feed“, erklärt sie. Besonders kritisch sei die Verbindung zu Plattformen wie Instagram oder Facebook, über die sich Personen leicht zuordnen lassen.

Meta verweist auf die Möglichkeit, Inhalte wieder privat zu stellen. Datenschutzexperten fordern jedoch deutlichere Hinweise und sichere Voreinstellungen – um zu verhindern, dass aus Unwissenheit vertrauliche Daten öffentlich werden.

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