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Mehr als 1.000 Tote bei neuen Kämpfen in Syrien

by Jerry Jackson
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Die Gewalt eskaliert, Tausende fliehen, während internationale Besorgnis wächst.

Steigende Opferzahlen und humanitäre Notlage

In Syrien sind mehr als 1.000 Menschen bei anhaltenden Kämpfen gestorben. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben Truppen der Übergangsregierung 745 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet. Massaker ereigneten sich in 29 Städten, insbesondere in Latakia, Tartus, Hama und Homs – Regionen mit einer starken alawitischen Bevölkerung, die traditionell Assad unterstützt.

In Latakia verschlimmern Strom- und Wasserausfälle die Lage. Geschlossene Märkte und Lebensmittelknappheit erschweren den Alltag der Menschen. Tausende Alawiten und Christen flohen aus Angst vor Vergeltung, einige suchten Schutz auf einem russischen Militärstützpunkt.

Übergangsregierung fordert Assad-Anhänger zur Kapitulation auf

Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa rief Assad-Anhänger zur Aufgabe auf, bevor „es zu spät ist“. Er kündigte harte Strafen für Gewalt gegen Zivilisten an, erwähnte aber nicht die Berichte über Massaker. Geheimdienstchef Anas Khattab machte ehemalige Assad-Generäle für die Eskalation verantwortlich und sprach von ausländischer Einflussnahme. Gleichzeitig protestierten Tausende in mehreren Städten gegen bewaffnete Assad-Anhänger.

Internationale Reaktionen und unklare Zukunft

Vertreter aus der Türkei, Jordanien, Syrien und dem Irak planen ein Treffen in Amman, um über Sicherheitsfragen und die Bekämpfung von Extremismus zu beraten. UN-Sondergesandter Geir Pedersen rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf und warnte vor weiterer Eskalation. Während Aktivisten die Übergangsregierung für die Massaker verantwortlich machen, behauptet das syrische Staatsfernsehen, dass verkleidete Angreifer die Gräueltaten begangen hätten, um Chaos zu schüren.

Seit Assads Sturz im Dezember verspricht die neue, von HTS unterstützte Regierung den Schutz von Minderheiten. Dennoch wächst die Angst unter den Alawiten vor Vergeltungsmaßnahmen. Laut UNHCR sind bereits 1,2 Millionen Vertriebene nach Syrien zurückgekehrt. Zudem hat die Schweiz 99 Millionen Franken (104 Millionen Euro) an Assad-nahen Vermögenswerten eingefroren, um deren Herkunft zu überprüfen.

Mit zunehmender Gewalt bleibt Syriens Zukunft ungewiss. Internationale Vermittlungsbemühungen zeigen bisher kaum Wirkung.

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