Die Luxusindustrie kämpft mit einer sinkenden Nachfrage nach Lederwaren, Schmuck und Mode, da sich die Wirtschaft in vielen Ländern verlangsamt.
Besonders in China stockt das Geschäft, da Verbraucher aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger kaufen.
Vor der Corona-Pandemie sorgte die Kauflaune in Asien für Rekordumsätze, doch seitdem kommt die Volksrepublik wirtschaftlich nicht in Schwung.
Kering und Gucci verzeichnen massive Umsatzeinbrüche
Der französische Luxuskonzern Kering musste einen Gewinnrückgang hinnehmen, wobei besonders das italienische Flaggschiff Gucci betroffen ist.
Der Umsatz von Gucci fiel 2024 um 23 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro, was die angespannten finanziellen Probleme der Marke weiter verschärft.
Die Gesamterlöse von Kering sanken um 12 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro, während der operative Gewinn um 29 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurückging.
CEO Francois-Henri Pinault bezeichnete das Jahr als “schwierig”, betonte aber die Stabilisierungsmaßnahmen im Konzern, besonders bei Gucci, Yves Saint Laurent, Balenciaga und Bottega Veneta.
Durch Einstellungsstopps und optimierte Lieferketten will Kering Kosten senken, während der Rivale LVMH bald seine Geschäftszahlen vorlegt.
Neuer Gucci-Kreativdirektor soll Umschwung bringen
Finanzchefin Armelle Poulou sieht erste positive Signale aus China und den USA, da Kunden langsam zu Luxusartikeln zurückkehren.
Vergangene Woche wurde Guccis Kreativdirektor Sabato De Sarno entlassen, da die Marke solvente Käufer nicht ausreichend ansprechen konnte.
Der Vorstand sucht nun eine neue kreative Leitung, die gemeinsam mit Gucci-Chef Stefano Cantino die Marke wieder an die Spitze führen soll.
Cantino, ein Marketing-Experte, übernahm Anfang des Jahres die Führung und soll die Sanierung des Unternehmens beschleunigen.
Der US-Kosmetikriese Coty, der Düfte von Gucci und Hugo Boss vertreibt, senkte seine Gewinnprognose wegen sinkender Nachfrage und geringerer Verkaufszahlen in Drogerien und Kaufhäusern.
Sein Nettoumsatz fiel im zweiten Quartal von 1,73 auf 1,67 Milliarden Dollar, und die Aktie verlor vier Prozent nachbörslich.