Automatisierte Artikelkurzfassungen sorgen für Unmut
Ein kürzlich gestarteter Versuch der Wikimedia Foundation, KI-generierte Kurzfassungen von Artikeln auf Wikipedia bereitzustellen, ist nach heftiger Kritik vorzeitig eingestellt worden. Die Funktion mit dem Titel „Simple Article Summaries“ war nur auf Wunsch aktivierbar und deutlich als nicht überprüft markiert.
Trotzdem formierte sich schnell Widerstand aus der ehrenamtlichen Community. Die Testphase, ursprünglich auf zwei Wochen angelegt, wurde nach nur wenigen Tagen abgebrochen.
Vorwürfe gegen die Stiftung: Intransparenz und Überrumpelung
In internen Diskussionen äußerten zahlreiche Autorinnen und Autoren Unmut darüber, dass das Projekt ohne ausreichende Mitwirkung gestartet wurde. Einige warfen der Wikimedia Foundation vor, technologische Experimente über die Werte des gemeinschaftlich aufgebauten Wissens zu stellen.
Es wurde sogar gefordert, dass Angestellte mit Fokus auf künstliche Intelligenz das Projekt verlassen sollten – ein Zeichen für die emotionale Tiefe der Debatte.
Verständlichkeit bleibt ein zentrales Problem
Zugleich wurde deutlich, dass viele Wikipedia-Artikel zu komplex formuliert sind. Einige Befürworter des Tests sahen in der Idee der vereinfachten Zusammenfassungen durchaus Potenzial, hielten jedoch menschlich verfasste Inhalte für glaubwürdiger und passender zur Philosophie der Plattform.
KI könne allenfalls ein Hilfsmittel sein, aber keinen Ersatz für freiwilliges Engagement und redaktionelle Sorgfalt bieten.
Stiftung kündigt bessere Einbindung an – KI bleibt Thema
Die Wikimedia Foundation räumte Versäumnisse bei der Kommunikation ein. Sie will künftig transparenter agieren und die Community früher einbinden.
Ein völliger Verzicht auf den Einsatz von KI ist allerdings nicht geplant. Vielmehr soll die Diskussion nun intensiver geführt werden – mit offenem Ausgang.
