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Kosmischer Ursprung des Lebens? NASA findet lebenswichtige Verbindungen

by Richard Parks
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NASA entdeckt komplexe organische Moleküle im Asteroidenstaub

Vor Milliarden Jahren kollidierte ein feuchter, salzhaltiger Himmelskörper mit einem anderen. Aus einem der Fragmente entstand Bennu. Eine Probe dieses Asteroiden, eingefangen durch die Raumsonde OSIRIS-REx, bringt nun spektakuläre Erkenntnisse: Sie enthält Mineralien mit organischen Verbindungen, die als lebensnotwendig gelten.

Laut Professorin Sara Russell vom Natural History Museum in London sind die Funde sensationell. „Die Vielfalt der Moleküle hat uns vollkommen überrascht“, sagte sie. Solch reiche, komplexe Zusammensetzungen wurden in außerirdischem Gestein noch nie zuvor entdeckt.

Hinweise auf irdische und außerirdische Entstehung biologischer Moleküle

Aminosäuren, Nukleobasen und Phosphate im Staub gefunden

In den Proben fanden sich Phosphate, Ammoniak, über ein Dutzend Aminosäuren und alle fünf Nukleobasen von DNA und RNA. Diese chemischen Bausteine legen nahe, dass Bennus Ursprungsobjekt unterirdische Salzseen beherbergte – vergleichbar mit ausgetrockneten Seen auf der Erde.

Solche Funde nähren die Theorie, dass Asteroiden wie Bennu einst organische Stoffe zur Erde brachten. Diese könnten frühe biologische Prozesse ausgelöst haben. Zwar gibt es keine Hinweise auf Leben auf Bennu selbst, doch seine Bestandteile könnten wichtige Impulse geliefert haben.

Die Entdeckung ähnlicher Asteroiden im frühen Sonnensystem deutet darauf hin, dass auch andere Welten – etwa Mars oder Eismonde wie Europa und Enceladus – vergleichbare Zutaten erhalten haben könnten.

Blick ins All und auf uns selbst

Museumsausstellung und neue Daten regen zu Fragen an

Am 16. Mai startet im Natural History Museum in London die Ausstellung Space: Könnte Leben jenseits der Erde existieren? Im Fokus stehen aktuelle Raumfahrtprojekte sowie die Rückkehr der Bennu-Proben. Besucher können echte Gesteinsproben vom Mond, Mars und Meteoriten berühren – darunter ein Exemplar, das älter ist als die Erde.

Beim Öffnen der Bennu-Kapsel entdeckten Forscher zunächst weiße Partikel im schwarzen Staub. Sie hielten diese für Verunreinigungen. Doch dabei handelte es sich um eine neue Phosphorverbindung – essenziell für Leben, bislang unbekannt in Meteoriten.

Auch die James-Webb-Weltraumteleskopdaten liefern Hoffnung. Auf dem Exoplaneten K2-18b wurden Verbindungen wie Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid gefunden, die auf der Erde nur durch Leben entstehen. Zwar ist das kein Beweis, aber es schürt die Erwartungen.

Gleichzeitig wirft die Suche nach außerirdischem Leben auch ethische Fragen auf. Würden wir fremdes Leben nur beobachten? Mit ihm interagieren? Oder es sogar nutzen? Sinead Marron vom Museum meint: „Diese Fragen helfen uns, unser Verhältnis zum Leben auf der Erde zu überdenken.“

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