Britische Forscher untersuchen Königinnenbienen, um Wege zu finden, menschliches Leben und Fruchtbarkeit zu verlängern. Obwohl sie das gleiche Erbgut wie Arbeiterinnen haben, leben Königinnen viel länger und bleiben dauerhaft fruchtbar. Die Wissenschaft hofft, daraus neue Therapien für den Menschen zu entwickeln.
Mutige Forschung mit staatlicher Unterstützung
Das Projekt wird von Aria, einer staatlichen Agentur mit 800 Millionen Pfund, finanziert. Sie fördert riskante, aber potenziell revolutionäre Projekte.
Yannick Wurm, Genomforscher, leitet das Insektenprogramm. Er will herausfinden, wie die Natur Probleme wie Alterung bereits gelöst hat. Sein Team erforscht Bienen, Ameisen, Wespen und Termiten, um neue Ansätze für Gesundheit und Medizin zu finden.
Wurm glaubt: Wenn man diese biologischen Lösungen versteht, können daraus bahnbrechende Therapien entstehen.
Die Biologie der Königin liefert Hinweise
Königinnen erhalten Gelée Royale, ein nährstoffreiches Sekret, das ihre Lebensdauer beeinflussen könnte. Auch spezielle Darmbakterien scheinen eine Rolle zu spielen. 2023 verlängerten Forscher das Leben von Arbeiterinnen, indem sie ihnen Mikrobiome von Königinnen transplantierten.
Königinnen speichern Spermien in einem eigenen Organ und nutzen sie über Jahre. Diese Fähigkeit könnte helfen, die menschliche Fruchtbarkeit länger zu erhalten.
Von Bienen bis Hightech
Aria unterstützt auch Projekte wie biologisch abbaubare Materialien, Energiegewinnung aus der Luft und neue Immuntherapien. Auch Gehirn-Computer-Schnittstellen werden getestet.
Programme laufen bis zu fünf Jahre. Nicht alle führen zum Ziel, aber ein Durchbruch könnte alles verändern. “Wir müssen lernen, mit Misserfolgen zu leben”, sagt Aria-Produktchefin Pippy James.
Mit Hilfe der Bienen hoffen Forschende, das Geheimnis für ein längeres, gesünderes Leben zu lüften – aus der Natur direkt in die Medizin der Zukunft.