Deutliche Mehrheit gegen geplanten Speicherbau
Die Tiroler Gemeinde Pfunds hat sich mit großer Mehrheit gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ausgesprochen. In einer am Sonntag abgehaltenen Volksbefragung stimmten über 84 Prozent gegen das Vorhaben des landeseigenen Energieversorgers Tiwag. Zwar ist das Ergebnis rechtlich nicht verbindlich, doch die Ablehnung durch die Bevölkerung sendet ein deutliches politisches Signal.
Umweltbedenken wiegen schwer
Die Tiwag plant im hochgelegenen Platzertal einen gewaltigen Pumpspeicher mit Stausee. Während der Konzern darin einen zentralen Beitrag zur Energiewende sieht, warnen Umweltinitiativen vor massiven Eingriffen in sensible Naturgebiete, insbesondere Moore. Auch mögliche Felsstürze sorgen für Unruhe. Der Energieversorger betont hingegen, im betroffenen Gebiet gebe es kein schützenswertes Hochmoor.
Widerstand wächst – auch über Tirol hinaus
Der WWF und andere Umweltschutzorganisationen begrüßten das Votum und forderten den sofortigen Projektstopp. Auch die Tiroler Grünen betonten, dass der Widerstand der Bevölkerung ernst genommen werden müsse. In Oberösterreich wurde am selben Tag ein Windkraftprojekt in Schenkenfelden per Volksbefragung abgelehnt – ein weiteres Zeichen dafür, dass große Energievorhaben auf lokaler Ebene zunehmend kritisch gesehen werden.
Das Schicksal des Kaunertal-Projekts ist nun ungewisser denn je. Die Landesregierung steht unter Druck, ihre Pläne neu zu bewerten.