Kasachstan baut zum ersten Mal seit 1999 wieder Atomkraftwerke. Der Staat wählte Russlands Rosatom und Chinas CNNC als Hauptpartner. Beide führen jeweils ein eigenes Konsortium an und sollen separate Reaktoren errichten.
Das Land nutzt aktuell hauptsächlich Kohlekraft, ergänzt durch Wasserkraft und zunehmend erneuerbare Energien. Präsident Tokajew treibt den Kurswechsel aktiv voran – fast 70 Prozent stimmten im Referendum für den Einstieg in die Atomkraft.
Moderne Reaktoren und neue Arbeitsplätze
Das russische Projekt umfasst zwei VVER-1200-Reaktoren der neuesten Generation. Rosatom-Chef Alexei Lichatschow lobte die Entscheidung und betonte, es handele sich um „das weltweit fortschrittlichste Reaktordesign“.
Das Bauvorhaben soll Kasachstans Stromversorgung modernisieren, neue Jobs schaffen und langfristig den Kohlestromanteil senken. Mit dem Projekt kehrt das Land nach 26 Jahren zur Atomenergie zurück – der alte BN-350-Reaktor wurde 1999 stillgelegt.
Geopolitisches Gleichgewicht durch Doppelstrategie
Astana verfolgt bewusst eine internationale Linie: Neben Russland will auch China mitbauen. Die chinesische CNNC übernimmt den zweiten Reaktorstandort. Standort und Zeitplan bleiben jedoch noch offen.
Kasachstan positioniert sich geschickt zwischen Moskau und Peking. Beide Großmächte sollen durch Beteiligung eingebunden werden. Damit sichert sich das Land technologische Vielfalt und festigt wichtige Partnerschaften in der Region. Präsident Tokajew sieht in der Atomkraft den Schlüssel für stabile Energie und Klimaschutz.