Nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler und Parteichef der ÖVP gibt Karl Nehammer auch sein Mandat im Nationalrat auf. Dieser Schritt markiert das Ende seiner aktiven politischen Karriere und eine Zäsur in der österreichischen Politik.
Nehammers Rücktrittsschreiben wird bis Januar erwartet
Karl Nehammer, der bei der Nationalratswahl im September als Spitzenkandidat angetreten war, plant nun seinen endgültigen Rückzug aus dem Nationalrat. Eine Sprecherin des Kanzleramtes bestätigte, dass sein offizielles Rücktrittsschreiben spätestens bis zur nächsten Nationalratssitzung am 22. Jänner eingereicht werden soll.
Obwohl das Schreiben noch aussteht, gilt der Rücktritt als sicher. Diese Entscheidung folgt auf die gescheiterten Koalitionsgespräche mit SPÖ und NEOS, die keine Einigung erzielen konnten. Nach dem Ausstieg der NEOS beendete Nehammer auch die Verhandlungen mit der SPÖ.
Am vergangenen Samstag verkündete Nehammer schließlich seinen Rücktritt als Bundeskanzler und ÖVP-Parteivorsitzender. Damit verabschiedet sich der ehemalige Kanzler aus der Spitzenpolitik und öffnet der Partei den Weg für einen Neuanfang.
Neue Führung übernimmt Partei und Regierung
Die Leitung der ÖVP hat mittlerweile Christian Stocker, der frühere Generalsekretär, übernommen. Stocker führt derzeit Verhandlungen mit der FPÖ über die Bildung einer neuen Regierung.
Bis zur endgültigen Regierungsbildung wurde Außenminister Alexander Schallenberg als interimistischer Regierungschef eingesetzt. Diese Übergangsregelung trat am Freitag in Kraft und soll die Stabilität während der aktuellen politischen Neuordnung gewährleisten.
Karl Nehammers Rückzug signalisiert eine grundlegende Veränderung für die ÖVP und die österreichische Politik. Seine Entscheidung markiert das Ende einer prägenden Ära und gibt der Partei die Möglichkeit, sich unter neuer Führung neu zu orientieren.