Militärische Eskalation nach Ende der Waffenruhe
Israel hat am Sonntag erneut schwere Luftangriffe auf den Gazastreifen durchgeführt. In Khan Younis kam dabei der Hamas-Funktionär Salah al-Bardaweel gemeinsam mit seiner Ehefrau ums Leben.
Zuvor hatte Israel die seit Januar geltende Feuerpause beendet. Explosionen erschütterten zahlreiche Regionen. Laut Gesundheitsbehörde starben allein am Sonntag mindestens 30 Menschen in Rafah und Khan Younis.
Bardaweel war ein führendes Mitglied der Hamas und spielte in der Vergangenheit eine zentrale Rolle bei indirekten Gesprächen mit Israel.
Rafah unter Druck – Bevölkerung flieht erneut
In Tel Al-Sultan, einem Viertel von Rafah, rief das israelische Militär die Bewohner zur Evakuierung auf. Kurz darauf wurde die Gegend militärisch eingekreist.
Ziel sei laut israelischen Angaben die Zerstörung feindlicher Stellungen und die Ausweitung der Kontrolle über den Süden. Viele Menschen flohen erneut – mit Kindern, Gepäck und oft nur mit dem Nötigsten.
Die Zivilschutzbehörde warnt, dass etwa 50.000 Menschen im Gebiet eingeschlossen seien, während Rettungskräfte kaum noch sicher arbeiten könnten.
Blockade und Hilfestopp verschärfen humanitäre Lage
Internationale Organisationen warnen vor einer Hungerkrise. Die Vereinten Nationen kritisieren die Blockade von Hilfslieferungen als kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung.
Israel hatte Anfang März die Einfuhr von Waren gestoppt. Als Begründung nennt die Regierung den Vorwurf, Hamas nutze Hilfsgüter für eigene Zwecke. Die Gruppe bestreitet das.
Trotz der Eskalation zeigt sich Hamas weiter offen für Verhandlungen. Derzeit werden Vermittlungsvorschläge der USA geprüft. Die Zahl der Toten im Gazastreifen hat inzwischen 50.000 überschritten. Über 113.000 Menschen wurden verletzt.
