Ein Bundesrichter hat die Entscheidung der Trump-Regierung blockiert, tausende USAID-Mitarbeiter in den Zwangsurlaub zu schicken. Erste Entlassungen hatten bereits begonnen, was die Unsicherheit über die Zukunft der Behörde verstärkte.
Richter setzt Suspendierung von Mitarbeitern aus
Am Freitag entschied US-Bezirksrichter Carl Nichols, ein Trump-Ernannter, zugunsten zweier Bundesangestellten-Verbände und stoppte vorübergehend die geplante Beurlaubung von 2.200 USAID-Mitarbeitern. Obwohl die Maßnahme um Mitternacht greifen sollte, waren bereits einige Mitarbeiter freigestellt worden. Viele Angestellte versuchten, die rasche Zerschlagung der traditionsreichen Behörde und ihrer weltweiten Hilfsprogramme zu verhindern.
Während der Anhörung argumentierten die Kläger, dass die Regierung nicht die Befugnis habe, eine vom Kongress geschaffene Institution ohne dessen Zustimmung zu schließen. Trump hatte zuvor öffentlich zur Auflösung von USAID aufgerufen. Vor dem Hauptquartier in Washington, D.C. überklebten Mitarbeiter den Namen der Behörde auf dem Eingangsschild, entfernten eine Flagge und legten Blumen nieder. Dies verdeutlichte die wachsende Unsicherheit über die Zukunft der Organisation.
Mitarbeiter stellen Regierungserklärungen infrage
Mehrere USAID-Mitarbeiter widersprachen den Behauptungen von Außenminister Marco Rubio, dass lebenswichtige Hilfsprogramme weiterhin gesichert seien. Ein Beamter erklärte, dass die Behörde durch die massenhaften Entlassungen und den Finanzierungsstopp praktisch nicht mehr funktioniere.
Die Trump-Regierung hat gemeinsam mit Milliardär Elon Musk, der die „Behörde für Regierungseffizienz“ leitet, USAID als eines der zentralen Ziele für Kürzungen festgelegt. Am Donnerstag wurde den verbleibenden Mitarbeitern mitgeteilt, dass 297 Personen von der Beurlaubung ausgenommen seien. Doch in der Nacht wurde diese Zahl auf 611 Beschäftigte erhöht, die hauptsächlich für die Rückführung von ins Ausland entsandten Mitarbeitern und Auftragnehmern verantwortlich sein sollten.
Zukunft von USAID und Hilfsprogrammen bleibt ungewiss
USAID-Mitarbeiter, die anonym bleiben mussten, berichteten, dass einige verbliebene Angestellte sowie tausende lokal angestellte Kräfte im Ausland weiterhin einige Hilfsprogramme betreiben würden. Doch es bleibt unklar, ob diese Maßnahmen dauerhaft oder nur vorübergehend sind.
Trump und Musk planen, die verbleibenden Programme unter die Verwaltung des Außenministeriums zu stellen. Innerhalb der Behörde wächst jedoch die Angst vor weiteren Stellenkürzungen. Besonders das Regierungsangebot, Bundesangestellten finanzielle Anreize für einen freiwilligen Rücktritt zu bieten, sorgt für Besorgnis. Ein Richter hat diese Maßnahme jedoch vorläufig gestoppt und eine Anhörung für Montag angesetzt.
Einige der wichtigsten Hilfsprogramme sind bereits gefährdet. Beamte berichteten, dass 450 Millionen Dollar an US-Lebensmitteln, die 36 Millionen Menschen versorgen sollten, nicht mehr finanziert oder geliefert werden. Zudem droht 1,6 Millionen Vertriebenen in der sudanesischen Darfur-Region der Verlust ihrer Wasserversorgung, da kein Geld für Treibstoff zur Betreibung der Wasserpumpen vorhanden ist. Die Zukunft der US-Hilfsprogramme bleibt damit ungewiss.