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Gericht sperrt Journalisten wegen angeblicher Extremismusnähe ein

by Rudolph Angler
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Ein Moskauer Gericht verurteilte vier Reporter zu 5½ Jahren Haft wegen Kontakten zu Nawalnys Organisation.
Die Behörden warfen Antonina Favorskaya, Konstantin Gabov, Sergey Karelin und Artyom Kriger Zusammenarbeit mit Extremisten vor.
Richter führten den Prozess ohne Öffentlichkeit durch und verhinderten jegliche Transparenz.
Alle vier erklärten, sie hätten lediglich über politische Themen berichtet.
Die Staatsanwaltschaft nannte ihre Arbeit Unterstützung extremistischer Inhalte.
Die Regierung stufte Nawalnys Stiftung bereits 2021 als extremistisch ein.
Das Gericht wies jede Verteidigung zurück und sprach alle schuldig.
Anhänger jubelten lautstark, als man die Reporter gefesselt aus dem Saal führte.


Verurteilte Reporter verteidigen Beruf und Haltung

Favorskaya sagte, man bestrafe sie für Berichte über Misshandlungen und ihre Hilfe bei Nawalnys Beerdigung.
Gabov nannte die Anklage haltlos und sprach von einem Schauprozess ohne Beweise.
Er betonte, Russland sehe unabhängigen Journalismus stets als Bedrohung.
Karelin erklärte, er habe Interviews für einen legalen YouTube-Kanal gegeben, um seine Familie zu ernähren.
Er verwies darauf, dass man den Kanal nie als extremistisch eingestuft habe.
Kriger betonte, er habe lediglich journalistisch sauber und pflichtbewusst gearbeitet.
Er lehnte jede Reue ab und rief zur Hoffnung auf spätere Gerechtigkeit auf.
Rechtsanwälte kündigten Berufung gegen das „unfaire“ Urteil an.
Irina Biryukova erklärte, alle vier hätten legal gehandelt und kein Verbrechen begangen.
Sie lobte die Haltung der Angeklagten und den starken Rückhalt im Gerichtssaal.


Kreml verfolgt Kritiker seit Kriegsbeginn systematisch

Nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine im Februar 2022 startete Russland massive Repressionen.
Sicherheitsbehörden verhafteten hunderte Regierungskritiker und Journalisten.
Tausende flohen aus Angst vor Strafverfolgung ins Ausland.
Die Menschenrechtsorganisation Memorial stufte alle vier Reporter als politische Gefangene ein.
Sie gehören zu über 900 Personen, die wegen Kritik am Regime hinter Gittern sitzen.
Nawalny, Putins härtester Gegner, starb 2024 unter ungeklärten Umständen im Straflager.
Er saß wegen angeblicher extremistischer Tätigkeit 19 Jahre hinter Gittern – ein Urteil, das er stets ablehnte.
Sein Tod und die jüngsten Urteile zeigen, wie brutal Russland gegen freie Stimmen vorgeht.
Trotz Repressionen arbeiten unabhängige Journalisten weiter gegen Einschüchterung und Zensur.
Sie dokumentieren mutig Missstände und geben Kritikern eine Stimme.

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