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Gemeinsam lernen, Unterschiede verstehen

by Rudolph Angler
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Vier Wiener Schulen haben erstmals einen religionsübergreifenden Unterricht erprobt. Das Projekt „diaRU“ bringt Lehrkräfte verschiedener Religionen in einer Klasse zusammen. Schülerinnen und Schüler diskutieren gemeinsam über zentrale Glaubensfragen und teilen ihre Sichtweisen. Der Austausch steht im Mittelpunkt jeder Einheit.

Der gemeinsame Unterricht fand einmal pro Semester statt und verlief erfolgreich. Kinder mit katholischem, orthodoxem und muslimischem Hintergrund lernten gemeinsam. Fachinspektorinnen mehrerer Glaubensgemeinschaften und die Kirchliche Pädagogische Hochschule entwickelten das Modell. Künftig soll „diaRU“ auch an Gymnasien erprobt werden.


Zusammenarbeit stärkt den Dialog

Fünf Schulämter, darunter katholische, evangelische, orthodoxe, islamische und alevitische, beteiligen sich an dem Projekt. Im nächsten Schuljahr wird „diaRU“ an zwei weiteren Volksschulen und zwei Gymnasien in Wien umgesetzt.

Die KPH Wien/Niederösterreich begleitet das Projekt wissenschaftlich. Forschende entwickeln das Unterrichtsmaterial gemeinsam mit den Lehrkräften. Die bisherigen Daten zeigen positive Reaktionen. Schülerinnen und Schüler freuten sich über den Austausch. Sie lernten neue Seiten aneinander kennen. Auch die Lehrkräfte bewerteten den Unterricht sehr positiv.


Religion verbindet, schafft Vertrauen

Andrea Pinz vom Erzbischöflichen Schulamt betont den Beitrag des Projekts für Wertebildung und Verständigung. Religion solle Menschen verbinden, nicht trennen. Das Modell helfe Kindern, respektvoll und offen mit Vielfalt umzugehen.

Evangelischer Superintendent Matthias Geist sieht im Projekt eine Chance für Minderheiten, Brücken zu bauen. Hoffnung und Vertrauen entstehen im Dialog, sagt er. Orthodoxer Fachinspektor Djukaric nennt das gemeinsame Lernen ein starkes Zeichen für friedliches Zusammenleben.

Carla Amina Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft lobt den Austausch zu Grundfragen wie Gerechtigkeit. Burcu Demir von der Alevitischen Glaubensgemeinschaft betont: Die Beteiligten bringen ihre Perspektiven ein, lernen andere kennen und wachsen im respektvollen Miteinander.

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