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Frankreich korrigiert Konjunkturausblick nach unten

by Rudolph Angler
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Arbeitsministerin Astrid Panosyan-Bouvet kündigte an, dass Frankreich seine Wachstumsprognose für 2024 nach unten anpasst.
Die Regierung erwartet nun ein Wachstum von 0,7 %, was dem aktuellen Wert der Banque de France entspricht.
Zuvor rechnete das Finanzministerium mit 0,9 % und nutzte diese Zahl zur Planung des Jahreshaushalts.
Wirtschaftsminister Éric Lombard erklärte im Parlament, dass sich wirtschaftliche Risiken verdichten.
Er sagte, Frankreich stehe vor einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.


Banque de France reagiert auf weltweite Handelsrisiken

Die Zentralbank reduzierte ihre Wachstumsprognose von 0,9 % auf 0,7 %.
Sie meldete 1,1 % Wachstum für 2024 und erwartet 1,2 % im Jahr 2026 sowie 1,3 % für 2027.
Fachleute nannten globale Unsicherheiten und neue Handelszölle als Gründe für die Abwärtskorrektur.
Die USA planen unter Trump neue Strafzölle von bis zu 25 % auf EU-Importe.
Frankreich dürfte trotz geringer Betroffenheit die Folgen des angespannten Handels zu spüren bekommen.


Frankreichs Exporteure fürchten US-Handelsbarrieren

Frankreich exportierte 2023 Luftfahrtprodukte im Wert von 7,9 Mrd. € in die USA.
Arzneimittel erreichten 4,1 Mrd. €, Getränke 3,9 Mrd. €.
Die USA waren Frankreichs viertgrößter Abnehmer und fünftgrößter Lieferant.
Geplante Zölle könnten besonders Exporteure in diesen Branchen treffen.
Regierungsvertreter beobachten die Entwicklungen mit Vorsicht.


Wachsende Haushaltslücke belastet staatliche Finanzlage

Frankreich verzeichnete 2024 ein Defizit von 5,8 % des Bruttoinlandsprodukts.
Die Lücke entspricht rund 169,6 Mrd. €, fast doppelt so viel wie das EU-Ziel von 3 %.
Ex-Premierminister Michel Barnier versuchte, durch Kürzungen und Steuererhöhungen gegenzusteuern.
Er scheiterte mit dem Budget, woraufhin seine Regierung im Dezember zurücktrat.
François Bayrou übernahm die Regierung und brachte im Februar ein neues Haushaltsgesetz durch.


Bayrou verfolgt langfristigen Plan zur Defizitreduzierung

Bayrou plant, das Defizit 2025 auf 5,4 % zu senken.
Bis 2029 will er unter die 3 %-Marke kommen.
Nach Neuwahlen im Sommer verlor das Parlament seine Mehrheit, was politische Unsicherheit schuf.
Diese Situation schwächte das Vertrauen der Investoren und erhöhte die Kreditkosten.
Lombard erklärte, mangelnder Konsum und hohe Sparquoten gefährdeten das Wachstum.


Steigende Zinsen und neue Regeln bremsen Konjunktur

Private Haushalte sparen mehr und geben weniger aus.
Diese Entwicklung belastet die Binnennachfrage.
Lombard verwies auf hohe langfristige Zinssätze als Risiko für die Konjunktur.
Neue EU-Regeln zur flexibleren Haushaltsführung zugunsten der Verteidigungsausgaben verstärken die Unsicherheit.
Die Regierung sucht nach einer Balance zwischen wirtschaftlicher Stabilität und internationalen Verpflichtungen.

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