Angreifer verletzt mehrere Menschen bei Gedenkveranstaltung in Boulder
Am Sonntagmittag ereignete sich im Stadtzentrum von Boulder, Colorado, ein gewalttätiger Angriff auf eine jüdische Gedenkveranstaltung. Ein Mann schleuderte laut Zeugenaussagen einen selbstgebastelten Brandsatz auf Teilnehmer einer Kundgebung, die an von der Hamas entführte Geiseln erinnern wollte. Mehrere Menschen erlitten Verbrennungen und andere Verletzungen. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter noch am Tatort fest.
Bundespolizei ermittelt wegen möglichem Terroranschlag
Das FBI stufte die Tat als möglichen „gezielten Terrorakt“ ein und leitete eine umfassende Untersuchung ein. Der Täter hatte laut Augenzeugen während des Angriffs antiisraelische Parolen gerufen. Ein Video zeigt ihn mit Flaschen in den Händen, während um ihn herum Gras in Flammen steht. Er rief unter anderem „Palästina ist frei“ und „Zionisten raus“. Die Polizei bestätigte, dass mehrere Personen verletzt und medizinisch versorgt wurden.
Scharfe Reaktionen aus Politik und jüdischen Organisationen
US-Präsident Donald Trump wurde über den Vorfall informiert. Außenminister Marco Rubio bezeichnete den Angriff als „Terror gegen jüdische Bürger“. Auch Colorados Gouverneur Jared Polis und der israelische UN-Botschafter Danny Danon äußerten sich bestürzt. Danon sprach von einer Eskalation antisemitischer Gewalt auf amerikanischem Boden.
Die Anti-Defamation League sowie der Israeli American Council verurteilten die Tat als brutalen Angriff auf eine friedliche Initiative. Die betroffene Veranstaltung „Run for Their Lives“ findet regelmäßig statt und erinnert an die Geiseln, die seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 vermisst werden.
Verbindung zu früherem Anschlag in Washington vermutet
Der Angriff in Boulder ereignete sich nur knapp zwei Wochen nach dem Mord an zwei Personen vor dem Jüdischen Museum in Washington. Auch dort hatte der Täter propalästinensische Slogans gerufen. Ermittler prüfen nun, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Gewalttaten gibt. Die jüdische Gemeinschaft zeigt sich tief erschüttert.