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Europäische Automobilhersteller fordern stabile Handelsbeziehungen

by Rudolph Angler
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In einem offenen Brief an die EU-Staats- und Regierungschefs unterstrich der Verband der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) die Bedeutung stabiler Handelsbeziehungen mit den USA und China.

Mercedes-Benz, BMW und andere führende europäische Automobilhersteller appellierten an die Europäische Kommission, mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump eine „große Vereinbarung“ zu treffen, um den europäischen Automobilsektor zu sichern.

Dieser Appell erfolgt angesichts wachsender Spannungen zwischen der EU und den USA, die eine Eskalation in einen Handelskrieg befürchten lassen. Trump, der am Montag sein Amt antritt, hat angekündigt, hohe Zölle auf chinesische Importe zu erheben. Es wird befürchtet, dass Länder, die intensiv mit China handeln, ebenfalls ins Visier geraten könnten.

ACEA setzt auf offene Märkte und Dialog

Der ACEA, der Marken wie die BMW Group, Ford of Europe, Renault Group, Jaguar Land Rover, die Opel Group und die Volkswagen Group vertritt, forderte die EU dazu auf, offene Handelskanäle zu priorisieren.

Ola Källenius, der neue Präsident des ACEA, betonte die Notwendigkeit, bestehende Lieferketten zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. „Anstatt Handelsbarrieren aufzubauen, müssen wir den europäischen Binnenmarkt robuster gestalten“, erklärte Källenius.

Er hob die gemeinsame Verantwortung hervor, Arbeitsplätze in den Heimatmärkten zu sichern und gleichzeitig die Vorteile des internationalen Handels zu nutzen. Källenius forderte eine schnelle Einigung im EU-Antisubventionsfall mit China, um Handelshemmnisse zu vermeiden.

Dabei warnte er vor übermäßigen protektionistischen Maßnahmen und betonte, dass Handelskriege selten Gewinner hervorbringen und die Wirtschaft insgesamt belasten.

Herausforderungen für Europas Automobilindustrie

Europäische Automobilhersteller stehen vor zunehmendem Wettbewerb aus China, dessen Fahrzeuge häufig günstiger sind und dank staatlicher Subventionen mehr Ausstattung bieten.

Um dem zu begegnen, hat die EU höhere Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge eingeführt, was die Sorge vor Vergeltungsmaßnahmen schürt. Deutsche Hersteller wie BMW, Audi, Volkswagen und Mercedes-Benz, die stark in China präsent sind, reagieren besonders sensibel auf mögliche Gegenmaßnahmen.

Anreize wie Steuervergünstigungen und günstiges Bauland haben die Präsenz europäischer Marken in China gestärkt. Doch als einer ihrer wichtigsten Märkte birgt China auch Risiken, wie potenzielle Importzölle auf europäische Fahrzeuge.

Volkswagens Entscheidung, sein Werk in Xinjiang aus „wirtschaftlichen Gründen“ zu verkaufen, verdeutlicht die Unsicherheiten, die durch zunehmende Handelsspannungen entstehen.

Die Automobilhersteller Europas erwarten nun von der EU, dass sie pragmatische Handelslösungen entwickelt, die den Sektor schützen und gleichzeitig internationale Partnerschaften fördern.

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