Home » DoorDash übernimmt Deliveroo – US-Milliardenkauf bringt britischen Liefermarkt ins Wanken

DoorDash übernimmt Deliveroo – US-Milliardenkauf bringt britischen Liefermarkt ins Wanken

by Silke Mayr
0 comments

Fusion schafft globalen Lieferdienst-Giganten

Der US-Lieferdienst DoorDash kauft das britische Unternehmen Deliveroo für rund 2,9 Milliarden Pfund.
Nach dem Zusammenschluss wird die neue Firma in über 40 Ländern aktiv und bedient monatlich rund 50 Millionen Kunden.
Diese Übernahme verschärft den Wettbewerb in Großbritannien, insbesondere für Just Eat und Uber Eats.
Der Deal ist ein weiteres Beispiel dafür, wie britische Unternehmen unter amerikanische Kontrolle geraten.

Kaufpreis liegt über Marktwert, bleibt jedoch unter dem Börsendebüt

DoorDash bietet 180 Pence pro Deliveroo-Aktie, was 44 Prozent über dem zuletzt bekannten Kurs liegt.
Trotz des Aufschlags liegt der Preis deutlich unter den 390 Pence vom Börsengang Deliveroos im Jahr 2021.
Beide Firmen erklärten, die Fusion werde ihre führende Rolle im lokalen E-Commerce deutlich ausbauen.
Deliveroo-Chef Will Shu zeigte sich stolz auf die Entwicklung seines Unternehmens seit 2013.
Er bezeichnete den Zusammenschluss mit DoorDash, dessen Hauptsitz in San Francisco liegt, als „grundlegenden Wandel“.
Die neue Unternehmensstruktur soll gezielt in Technik, Plattformoptimierung und Kundennutzen investieren.

Aktionäre stimmen noch ab – Gründer Shu erhält Millionenbetrag

Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aktionäre.
Will Shu, Mitgründer und CEO, hält 6,4 Prozent der Anteile und könnte etwa 172,4 Millionen Pfund erhalten.
Deliveroo agiert in neun Ländern, beschäftigt über 130.000 Fahrer und vermittelt Bestellungen per App.
Im Jahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund zwei Milliarden Pfund.
DoorDash, ebenfalls 2013 gegründet, erzielte mit seinem internationalen Netzwerk etwa acht Milliarden Pfund.

Britische Firmen wandern zunehmend in die USA ab

Die US-Börsennotierung verleiht DoorDash einen höheren Marktwert als seinem britischen Pendant.
Immer mehr britische Unternehmen wechseln den Börsenplatz oder werden durch US-Firmen übernommen.
Beispiele sind der Halbleiterentwickler Arm Holdings, Glücksspielanbieter Flutter und der Verleihriese Ashtead.
Ein früher Investor von Deliveroo erklärte in einem Interview, dass er heute eine US-Börsennotierung bevorzugen würde.
Diese Einschätzung verstärkt die Kritik am britischen Finanzplatz und dessen globaler Wettbewerbsfähigkeit.

Analysten rechnen mit hartem Duell um die Marktspitze

Nach ersten Berichten über die Übernahme stieg Deliveroos Aktienkurs deutlich an.
Laut Analyst Matt Britzman verfolgt DoorDash das Ziel, Just Eat vom Markt zu drängen und Uber herauszufordern.
Der Abschluss des Deals wird noch für dieses Jahr erwartet – mit weitreichenden Folgen für den Markt.
Branchenkenner erwarten einen Zweikampf zwischen DoorDash und Uber um die Vorherrschaft in Großbritannien.
Da keine konkurrierenden Angebote vorliegen, gilt der Deal als strategisch kluger Expansionsschritt.

You may also like