Home » Disney und Universal verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzung

Disney und Universal verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzung

by Richard Parks
0 comments

KI-Bildgenerator soll beliebte Filmfiguren kopiert haben

Die US-Unterhaltungsriesen Disney und Universal haben am Mittwoch Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Sie werfen dem Entwickler des gleichnamigen KI-Bildgenerators vor, ohne Erlaubnis geschützte Inhalte wie Darth Vader, Elsa, Yoda oder die Minions nachgebildet und verbreitet zu haben. Laut der Klage handelt es sich um einen massiven Eingriff in das Urheberrecht, der nun gerichtlich gestoppt werden soll.

„Ein Fass ohne Boden an Plagiaten“

Der von Disney und NBCUniversal in Los Angeles angestrengte Prozess sieht Midjourney als Urheberrechts-Trittbrettfahrer, der mit fremden Inhalten ein florierendes Geschäftsmodell aufgebaut habe. Die Software erzeugt Bilder auf Basis von Textanweisungen – und reproduziert dabei laut Klage prominent geschützte Figuren aus Film und Fernsehen. Midjourney habe auf Unterlassungsaufforderungen nicht reagiert und seine Technologie stattdessen weiterentwickelt, um noch hochwertigere KI-Bilder zu erzeugen.

Disney-Justizchef Horacio Gutierrez erklärte: „Piraterie bleibt Piraterie, auch wenn sie durch KI geschieht.“ NBCUniversal verwies auf den Schutz der Arbeit tausender Künstler und kreativer Investitionen.

Frühere Scraping-Vorwürfe – Kein Überblick über Datenquellen

Midjourney-Gründer David Holz hatte 2022 gegenüber Forbes offen zugegeben, eine umfangreiche Internetsuche (“scrape”) zur Datensammlung durchgeführt zu haben. Auf die Frage, ob dabei urheberrechtlich geschützte Werke berücksichtigt wurden, antwortete er: „Es gibt keine Möglichkeit, bei hundert Millionen Bildern zu wissen, woher sie stammen.“

Die Klage verweist auf Beispiele von KI-generierten Bildern mit Disney- und Universal-Figuren, darunter Buzz Lightyear, Iron Man, Shrek, Toothless und viele mehr. Die Unternehmen fordern eine gerichtliche Verfügung, um Midjourney das Kopieren und Bereitstellen von Inhalten ohne Schutzmaßnahmen zu verbieten – sowie Schadensersatz in ungenannter Höhe.

Teil einer globalen Urheberrechtsdebatte

Die Klage reiht sich ein in eine Welle von Prozessen gegen KI-Firmen, die urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Genehmigung für Trainingszwecke nutzen. Auch OpenAI, Meta, Suno und Udio sehen sich derzeit mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Der Fall Midjourney ist nun der erste große Angriff aus der Filmindustrie, der speziell auf KI-generierte Bilder und Videos abzielt – und könnte maßgeblich für zukünftige Urteile im Bereich KI und Urheberrecht sein.

You may also like