Die Commerzbank plant den Rückkauf von Aktien im Wert von bis zu 400 Millionen Euro. Diese Maßnahme geht aus dem Gewinnbericht hervor, den die Bank am Freitag veröffentlicht hat.
Die Bank hat alle behördlichen Genehmigungen erhalten und wird den Aktienrückkauf bis zur Hauptversammlung Mitte Mai abschließen. Dieser Schritt kommt inmitten eines Übernahmeversuchs durch die italienische UniCredit.
Durch starke Finanzergebnisse und eine gezielte Kapitalrückführung will die Commerzbank-Führung die Aktionäre überzeugen, dass eine Übernahme nicht in ihrem Interesse liegt.
Starke Geschäftszahlen im Jahr 2024
Die Commerzbank erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Nettogewinn von 2,68 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2023 entspricht das einer Steigerung von 20%.
Die Gesamterträge stiegen um 6% auf 11,11 Milliarden Euro, hauptsächlich durch höhere Zinserträge und steigende Provisionseinnahmen. Die Bank kündigte außerdem eine Dividendenanhebung auf 0,65 € pro Aktie an, nach 0,35 € im Vorjahr.
Zwischen 2022 und 2024 hat die Commerzbank 3,1 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausgeschüttet.
„Wir haben unser Versprechen zur Kapitalrückgabe übertroffen“, erklärte CEO Bettina Orlopp. Sie betonte, dass die Kostendisziplin und die Fokussierung auf Wachstum die positive Entwicklung ermöglichten.
„Die Commerzbank bleibt ein attraktives Investment“, fügte Orlopp hinzu und unterstrich damit den Wert der Bank als eigenständiges Unternehmen.
UniCredit baut Beteiligung aus – politische Kritik wächst
Während die Commerzbank ihre Eigenständigkeit verteidigt, erhöht die UniCredit ihren Einfluss. Im Dezember stockte die italienische Bank ihre Beteiligung auf 28% auf.
Bereits im September hatte UniCredit eine 9%-Beteiligung an der Commerzbank offengelegt. Die ersten Aktienkäufe erfolgten über Derivate, wodurch eine sofortige Offenlegungspflicht umgangen wurde.
Deutsche Politiker kritisierten dieses Vorgehen als mangelhaft transparent. Sie warfen UniCredit vor, die wahre Größe ihrer Beteiligung zunächst versteckt zu haben.
CEO Bettina Orlopp will die Unabhängigkeit der Commerzbank weiter verteidigen. Am 13. Februar wird sie dem Vorstand der Bank eine überarbeitete Strategie präsentieren.
Dieses Konzept soll den Aktionären verdeutlichen, warum eine Eigenständigkeit langfristig vorteilhafter als eine Übernahme durch UniCredit wäre.