Ägypten hinderte Dutzende Aktivisten daran, Richtung Gaza zu marschieren. Die Gruppe wollte auf die humanitäre Krise aufmerksam machen. Bereits vor Beginn des geplanten Marschs von al-Arish zur Grenze griffen die Behörden ein. Sie deportierten Teilnehmer und verhinderten die Anreise.
Offiziellen Angaben zufolge reisten viele ohne die nötige Genehmigung an. Die Aktivisten wollten die 50 Kilometer lange Strecke nutzen, um Druck auf Israel auszuüben und die Blockade des Rafah-Grenzübergangs zu durchbrechen.
Politischer Streit um Hilfslieferungen
Ägypten erklärte, der eigene Grenzbereich bleibe offen. Doch seit Israels Übernahme des palästinensischen Grenzabschnitts dringt keine Hilfe durch. Israel führte die Militäroperation im Oktober 2023 als Teil des Kriegs gegen die Hamas.
Kairo verlangt regelmäßig ein Ende der Kämpfe, duldet jedoch keine Protestmärsche im sensiblen Grenzgebiet. Die Behörden betonten das Recht, zur Wahrung der nationalen Sicherheit alle nötigen Schritte zu setzen.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Marschteilnehmer als „Dschihadisten“. Er warnte, sie gefährdeten die Stabilität moderater arabischer Staaten.
Rückreisen, Festnahmen und internationale Reaktionen
Bereits am Mittwoch begannen Festnahmen am Flughafen Kairo. Die Behörden gaben keine Begründung. Algerische und tunesische Teilnehmer wurden zurückgeschickt. Insgesamt meldeten die Veranstalter über 170 Festnahmen oder Zurückhaltungen.
Trotz dieser Maßnahmen halten die Organisatoren am Vorhaben fest. Sie erklärten, alle Regeln eingehalten zu haben. Sie forderten Ägypten auf, friedliche Teilnehmer nicht länger zu blockieren.
Die Initiative „Global March to Gaza“ fordert Zugang für Lebensmittel, Medizin und Treibstoff. Israel hatte im März eine vollständige Blockade verhängt. Zwar wurde sie kürzlich leicht gelockert, doch Experten warnen: Die Versorgungslage bleibt katastrophal. Laut IPC leiden fast 500.000 Menschen Hunger. Israel wies diese Einschätzungen als übertrieben zurück.