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Air India streicht internationale Flüge nach Dreamliner-Absturz

by Richard Parks
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Nach dem tragischen Absturz einer Boeing 787-8 Dreamliner in Ahmedabad hat Air India am Dienstag mindestens acht internationale Verbindungen gestrichen. Betroffen waren unter anderem Flüge nach London, Paris, Wien und Dubai. Die Airline nannte Gründe wie fehlende Verfügbarkeit der Maschinen, technische Probleme, Luftraumbeschränkungen und verstärkte Sicherheitskontrollen.

Ermittlungen zum Crash dauern an

Die indische Luftfahrtbehörde DGCA prüft derzeit intensiv die gesamte Dreamliner-Flotte von Air India, insgesamt 33 Maschinen. Bei 24 überprüften Flugzeugen wurden keine schwerwiegenden Mängel festgestellt, jedoch bemängelte die Behörde mangelnde Ersatzteilverfügbarkeit sowie Koordinationsdefizite in der Wartung.

Der Absturz von Flug AI171 am 12. Juni hatte mindestens 270 Todesopfer gefordert – 242 Menschen an Bord, davon nur ein Überlebender, und mindestens 29 Personen am Boden. Das Flugzeug stürzte wenige Sekunden nach dem Start ab und schlug auf dem Gelände eines medizinischen Komplexes auf. DNA-Analysen zur Identifizierung der Opfer laufen weiterhin, bislang konnten 135 Leichen identifiziert und 101 an Angehörige übergeben werden.

Ermittlungen deuten auf seltenen doppelten Triebwerksausfall

Die Unfallursache ist weiter unklar. Erste Theorien deuten auf einen extrem seltenen doppelten Triebwerksausfall hin. Die Ermittler haben die Flugdatenschreiber und das Cockpit-Tonband gesichert und analysieren technische Faktoren wie Landeklappeneinstellungen und das nicht eingezogene Fahrwerk.

Reaktionen von Air India und Boeing

Die DGCA fordert nun alle Inspektionsunterlagen und Personalakten der Crew sowie zusätzliche Sicherheitsübungen an Flughäfen. Air Indias Eigentümer, die Tata Group, will die Krise als Wendepunkt nutzen. Konzernchef Natarajan Chandrasekaran sagte:

„Wir müssen diesen Vorfall als Antrieb für mehr Sicherheit nutzen.“

Boeing gerät unterdessen erneut wegen seiner Sicherheitsbilanz unter Druck. Die kommerzielle Boeing-Chefin Stephanie Pope reiste nach Indien und traf sich mit Chandrasekaran. Boeing äußerte sich bislang nur knapp und erklärte, man konzentriere sich darauf, die Ermittlungen zu unterstützen.

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